Dorothy (Hanna Stoll) und die Vogelscheuche (Laura Erhardt) machen sich auf den Weg durch die Fabelwelten. Foto: Fries Foto: Lahrer Zeitung

Theaterstück: Laienspielgruppe probt aufwändige Inszenierung nach dem Kinderbuch / Drei Aufführungen

Von Ariane Fries

Jeweils 330 verkaufte Tickets an drei Tagen, das ist die Bilanz der Laienspielgruppe Dundenheim für ihre Aufführung "Die kleine Hexe" im vergangenen Jahr. Aktuell studiert das Ensemble "Der Zauberer von Oz" ein.

Dundenheim . Ein 13-Jähriger steht in der Dundenheimer Festhalle und verspricht der Presse diverse Zaubertricks. Das Wie und Was beantwortet er nicht, denn Samuel Fischer will ja nicht alles verraten. Er spielt eine der Hauptrollen in dem neuen Stück "Der Zauberer von Oz" der Laienspielgruppe Dundenheim, genauer gesagt den Zauberer. Nervös? "Nö", sagt er. Gibt es eine Lieblingsszene? "Ja, die letzte Szene, wenn ich zum Beispiel dem Löwen erkläre, dass er den Mut in sich hat und ihn nur finden muss", antwortet er.Und das ist auch schon der Plot der Handlung, die aus einem Kinderbuch von Lyman Frank Baum für das Theater adaptiert wurde. Darin verschwindet die Protagonistin Dorothy Gale (Hanna Stoll) in eine Welt, in der Vogelscheuchen (Laura Ehrhardt) sich Verstand wünschen, Blechmänner (Hanna Bohnsack) ein Herz haben möchten und ein Löwe (Rafael Niekamp) zu feige für einen Löwe ist. Auf ihrer Reise durch verschiedene Fabelwelten begegnen sie bösen Hexen und Wölfen, aber auch dem Zauberer von Oz (Samuel Fischer). Mit einem Trick zeigt er Blechmann, Löwe und Vogelscheuche, dass Herz, Mut und Verstand in ihnen schlummern.

Damit die Aufführungen reibungslos über die Bühne gehen, probt das Ensemble seit August zwei Mal pro Woche. Insgesamt sind knapp 100 Erwachsene, Jugendliche und Kinder an der Inszenierung beteiligt. "Es ist sehr lustig und macht viel Spaß", sagt Hanna Stoll (13). Mit ganz viel Engagement ist Regisseur Bernhard Wolf dabei. Bei den Proben steht er mehr mit den Kindern auf der Bühne als davor im Zuschauerraum. Er tut alles, damit sie sich in ihre Rollen hineinversetzen können. Auch, wenn das heißt, dass er dafür fauchen muss. Ab und zu bietet er den jungen Schauspielern auch Einzelproben an, dann, wenn es besonders schwierige Rollen sind.

Für die jungen Schauspieler ist das optimal. Auch wenn so mancher altangestammter Schauspieler dabei ist. Laura Ehrhardt etwa gehört schon zum Inventar der Laienspielgruppe. Die 15-Jährige ist seit acht Jahren dabei. Sie kann sich sogar vorstellen, später als Schauspielerin zu arbeiten. Bühnenkollegin Hanna Stoll ist seit der Dornröschen-Aufführung 2012 im Team. "Ich war mit meinen Eltern bei der Aufführung und wollte danach auch unbedingt mitmachen", erinnert sie sich an ihren Anfang. Nervös sei sie aber heute immer noch vor den Auftritten. Auch der Vorsitzende David Stocker hat als Ensemble-Mitglied angefangen. Viele Freundschaften habe er über die Schauspielerei geknüpften. "Die Kinder trainieren ihr Selbstbewusstsein", ist er sich sicher.

Das Vermächtnis von Ludwig Schneider – der Gründer und langjährige Regisseur ist Anfang 2015 gestorben – will die Gruppe bestmöglich erhalten. "Ludwig hätte es so gemacht", nennt Birgit Hügel, stellvertretende Vorsitzende, eine Maxime, nach der geprobt wird. Aber auch sein Nachfolger Wolf kann seine eigenen Ideen umsetzen. So rückt das Ensemble derzeit vom Märchen-Schema ein wenig ab. Denn wichtig für die Auswahl der Stücke sei auch, dass es relativ viele gleichgroße Rollen gibt. Schließlich kann der Verein nicht über mangelnden Nachwuchs klagen. "Vielleicht könnten es mehr Jungs sein", sagt Hügel. Aber selbst das habe sich geändert. Früher habe es nur einen männlichen Schauspieler gegeben, heute seien immerhin fünf dabei.

 Aufführungen

> Der Zauberer von Oz wird insgesamt drei Mal aufgeführt. Am Sonntag, 3. Januar, beginnt die Aufführung um 14.30 Uhr. Am Samstag, 9. Janaur, starten die Schauspieler um 17.30 Uhr und am Sonntag, 10. Januar, um 14.30 Uhr. Die Karte kostet für einen Erwachsenen ab 16 Jahren sieben Euro, Kinder ab fünf Jahren zahlen fünf Euro, die jüngeren haben freien Eintritt. Das Familienpaket (zwei Erwachsene und zwei Kinder) kostet 20 Euro.