Charlotte Becher (rechts) zusammen mit Grundschulleiterin Susanne Junker bei ihrer Vorstellung im März. Foto: Gemeinde

Bildung: Schulsozialarbeiterin Charlotte Becher berichtet von ihrer Arbeit / Gemeinderat für Kooperation

Dörlinbach - Charlotte Becher ist seit März Schulsozialarbeiterin an der Grundschule Schuttertal. Der Gemeinderat hat auf seiner jüngsten Sitzung einen Kooperationsvertrag mit der Schule beschlossen. Becher berichtete dabei von ihren erste Erfahrungen im Amt.

Die Stelle von Becher ist in diesem Jahr innerhalb der Verwaltung neu geschaffen worden. Daher, so der Beschlussvorschlag, sollte nach einer gewissen Zeit für die Entwicklung durch Becher diese Kooperationsvereinbarung jetzt geschlossen werden.

Der Vertrag, den die Sozialarbeiterin dem Rat kurz vorstellte, wurde zwischen der Schulleitung und der Verwaltung der Gemeinde abgestimmt. Diese erste Fassung sollte mindestens alle zwei Jahre fortgeschrieben werden.

"Die Aufgabe hat mit allen, am Schulleben Beteiligten zu tun", erklärte Becher. Sie wolle die Schüler beraten und unterstützen. "Das gilt auch für die Eltern." Wobei sie die Beratung für Eltern – zum Beispiel bei Konflikten mit Lehrern – als Angebot verstanden haben wollte.

Neben der Arbeit in der Schule und im Schulalltag will Becher ihre Arbeit vernetzen. So suche sie Kontakte mit Kollegen an anderen Schulen sowie mit dem sozialen Dienst und der psychologischen Beratungsstelle in Lahr. "So weit die Theorie", sagte Becher.

In allen drei Häusern im Wochenturnus zu Besuch

Praktisch hat sie seit März an drei Vormittagen in der Woche je einen der Standorte besucht. Diese Vorgehensweise habe sie jetzt geändert. Sie besucht die drei Häuser der Schuttertäler Grundschule im Wochenturnus. Das sei der Corona-Pandemie geschuldet.

Ein erster Schwerpunkt ihrer Arbeit seit März ist die Ausbildung von Streitschlichtern gewesen. "Die Kinder sind total motiviert" und wären "scharf auf die Rollenspiele". Als Sozialarbeiterin ist sie zu den Pausenzeiten auf dem jeweiligen Schulhof anwesend, wo sie auch Kontakte zu den Lehrern hat. "Es gibt einen Briefkasten in jedem Haus. Da können Kinder ihre Wünsche oder Sorgen einwerfen."

Bisher hat Becher zehn sogenannte Konfliktgespräche geführt. Es gab Schüler, die mehrfach gekommen wären. "Die Initiative von Eltern war eher überschaubar", meinte sie. Sie werde aber Elternabende nutzen, um sich und ihre Arbeit da genauer vorzustellen.

Im Austausch mit den Lehrern habe sie die Rückmeldung bekommen, dass die Kollegen froh über diese Art der Beratungen seien. Sie lobte ausdrücklich eine "offene Atmosphäre und die sehr große Offenheit". Sie gab allerdings auch zu Bedenken, dass die jetzigen zehn Wochenstunden Schulsozialarbeit in der Zukunft schnell nicht mehr ausreichen würden.

Arbeit in Corona-Zeit eine Ausnahmesituation

Der Kooperationsvertrag beinhaltet gemeinsame Ziele und Schwerpunkte. Da gelte es allerdings auch abzuwarten, wie sich die Aufgabe der Schulsozialarbeit in einem "Regelbetrieb Schule" weiter entwickeln würde. Aufgrund der Pandemie war auch diese Arbeit bis jetzt eher eine Ausnahmesituation.

Die Dienst- und Fachaufsicht liegt bei der Gemeinde. Charlotte Becher hat ein eigenes Büro im Schulgebäude im Ortsteil Schuttertal. Vonseiten der Schule kann Becher "vorhandene pädagogische und technische Räume für Gruppenangebote" nutzen. "Die Schule ermöglicht die Beratung der Schulsozialarbeit zu Unterrichtszeiten und regulären schulischen Angeboten." Der Gemeinderat stimmte geschlossen für die Vereinbarung. Sie ist bereits in Kraft getreten.