Roland Hanke zeigte nicht nur den Kindern, wie die Hammerschmiede funktioniert. Quelle: Unbekannt

Der Schwarzwaldverein hatte gleich dreifach Anlass, dem Tag des offenen Denkmals ein besonderes Gepräge zu geben: Seit 25 Jahren betreut der Verein die Hammerschmiede, seit 20 Jahren das Heimatmuseum und seit 15 Jahren den Bienengarten.

Reichenbach. Mit schwungvollen Melodien eröffnete der Harmonikaverein Gerolds-eck unter der Leitung von Andreas Schmidt den Tag. Edgar Baßler, im Vorstand des Schwarzwaldvereins für das Heimatmuseum zuständig, begrüßte schon zur Eröffnung zahlreiche Besucher, unter ihnen den Ehrenvorsitzenden Egon Billian, der entscheidend an der Verwirklichung eines tragfähigen Konzepts gearbeitet hatte. Seit 2010 waren 18 000 Besucher zu Gast, sagte Baßler. Hermann Kleinschmidt, der als damaliger Ortsvorsteher die Bemühungen um den Erhalt der Hammerschmiede tatkräftig unterstützte, ließ die einzelnen Stationen des Areals seit 1996 Revue passieren.

Bürgermeister Tilman Petters und Ortsvorsteher Klaus Girstl würdigten das Engagement vieler Mitglieder des Schwarzwaldvereins, die seit 25 Jahren mit enormem Afwand, mit Kreativität und Beharrlichkeit dieses Kleinod an der Schutter geschaffen haben und betreuen.

Die Hammerschmiede mit der Esse, dem Amboss und den schweren Hämmern fasziniert noch heute die Besucher, die zuschauen konnten, wie aus Eisen praktische Werkzeuge geschmiedet wurden. Roland Hanke und Edgar Baßler zeigten die Arbeitsabläufe. Marion Himmelsbach und Manfred Giltjes führten durch das Heimatmuseum, in dem das bäuerliche Leben der früheren Generationen anschaulich dargestellt ist. Zahlreiche Handwerksberufe, die inzwischen ausgestorben sind, lassen erkennen, wie sich das Arbeitsleben in jenen Zeiten ausgesehen hat. Eine Abteilung ist auch der Zigarrenindustrie gewidmet, die ein Jahrhundert lang das Dorf geprägt hatte.

Lob für das Engagement der Mitglieder

Einblicke in das frühere Alltagsleben gewährte Brigitte Mühl aus Waldkirch mit ihrem Spinnrad, die zeigte, wie früher Wolle und Flachs verarbeitet wurde. Clemens Haas, der am Eichberg eine weit bekannte Brennerei betreibt, lud zum Verkosten edler Brände ein. Zu Gast war wieder die Holzwerkstatt von Michael Kempf, wo Kinder ihr handwerkliches Geschick ausprobieren konnten.

Besucht werden konnte auch der liebevoll gepflegte Bienengarten. Auf großen Schautafeln wurde viel Wissenswertes über die geheimnisvolle und spannende Lebensweise der Bienenvölker sowie der Gewinnung des Honigs festgehalten.

Hermann Kleinschmidt und Walter Rieder führten durch den Bienengarten. Bestens vorbereitet war auch das Küchenteam um Rosemarie Rappenecker, das die Gäste bewirtete.

Die Hammerschmiede entstand um 1730. Damals herrschten die Reichsgrafen von der Leyen als Lehensherren über die Burg Hohengeroldseck, zu deren Hoheitsgebiet auch der Ort Reichenbach gehörte. In der Hammerschmiede wurden von Anfang Werkzeuge für das Handwerk sowie für die Land- und Forstwirtschaft hergestellt. Zur Schmiede ursprünglich auch eine Schleiferei – beide angetrieben von der Wasserkraft der Schutter.