Der Problembus vor der Sulzberghalle: "Eine riesengroße Frechheit." Foto: Bender

Anfang Juni wie aus dem Nichts aufgetaucht. Am Freitag sollte er abgeschleppt werden – was sich als schwierig erwies.

Sulz - Dieser ganz besondere Dauerparker hat in Sulz zuletzt für mächtig Wirbel gesorgt: ein Reisebus, abgestellt direkt vor der Sulzberghalle. Am Freitag sollte er abgeschleppt werden – was sich als schwierig erwies.

Ortsvorsteher Rolf Mauch machte am Freitagmorgen im Gespräch mit unserer Zeitung aus seinem Ärger keinen Hehl: "Das ist eine riesengroße Frechheit." Wie aus dem Nichts sei Anfang Juni ein Reisebus mit französischem Kennzeichen auf dem Parkplatz der Sulzberghalle aufgetaucht – und nicht mehr verschwunden. Quer über sechs Pkw-Stellplätze war er geparkt.

"Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, über das deutsch-französische Zentrum in Kehl konnten wir nach langem Hin und Her die Eigentumsverhältnisse klären", so Mauch. Das durchaus ironische Ergebnis der Recherche: Nach Informationen unserer Zeitung gehört der Bus einem Händler aus Sulz. Er hat das Gefährt über Facebook zum Kauf angeboten. Das erfuhr auch die Ortsverwaltung, Nachfragen seien aber "geflissentlich ignoriert" worden, so Mauch.

Als Konsequenz wurde dem Halter Anfang der Woche per Aufkleber auf dem Bus eine letzte Frist gesetzt – entweder er schafft sein Fahrzeug bis Freitag weg, oder es wird abgeschleppt. Der Stadtverwaltung eilte die Sache, weil am Abend in der Halle Abi-Ball gefeiert wurde. Indes: Der 15 Meter lange Dreiachser bereitete dem beauftragten Unternehmen einiges Kopfzerbrechen. "Das wird knapp", sagte ein Mitarbeiter, der sich am Nachmittag ein Bild vor Ort machte, mit Blick auf die enge Parkplatz-Zufahrt. Ob das Riesen-Gefährt Sulz tatsächlich wie geplant verlassen hat, stand bis Redaktionsschluss nicht fest.

Der Bus ist laut den französischen Behörden nicht mehr zugelassen, überdies nutzte der Besitzer verbotenerweise städtischen Boden als Handelsplatz. Mauch: "Sonst hätten wir den da so schnell nicht weggebracht." Künftig werde man wohl Schilder auf dem Hallenparkplatz aufstellen müssen: "Nur Pkw erlaubt."

Und was passiert jetzt mit dem Fahrzeug? Nach Angaben des Lahrer Ordnungsamts wird es auf dem Gelände des Abschleppunternehmens zwischengeparkt. Dort kann es der Eigentümer gegen Bezahlung der Verwahrkosten auslösen. Das Abschleppen wird ihm das Rathaus definitiv in Rechnung stellen.