Der Anbieter Kaiser-Schnelltest öffnet wieder seine beiden Zentren in Steinach und Gutach. Hier testen sich die beiden Mitarbeiter Moritz und Lotta Kaiser gegenseitig – laut Betreiber ist das Testen auch für das Personal selbstverständlich. Foto: Kaiser

Für alle Ungeimpften wird es ab Mittwoch noch ungemütlicher: Dann gilt auch am Arbeitsplatz die 3G-Regel. Doch wie kann das Testen vor oder während der Arbeit umgesetzt werden? Wir haben uns bei Firmen und in den Testzentren umgehört.

Mittleres Kinzigtal – Ständig neue Regeln machen es den Betrieben im Kinzigtal und auch Betreibern von Testzentren nicht leicht. Wegen der 3G-Regel am Arbeitsplatz, die ab Mittwoch gilt, öffnen nun wieder mehr Testzentren im Tal – die Betreiber stellen sich auf viel Betrieb ein. "Wir rechnen ab Mittwoch schon mit einem Ansturm. Bereits jetzt merken wir an allen Standorten, dass die Nachfrage unglaublich stark anzieht. Leider haben wir auch unglaublich viele positive Fälle in letzter Zeit", berichtet Sebastian Mehmedov. Dennoch seien er und sein Team gewappnet, haben neue Tests und neues Equipment bestellt und arbeiten statt in Einzel- ab Mittwoch dann in Doppelbelegung in Haslach. Auch die Mittagspause für die Mitarbeiter, die in ruhigeren Zeiten noch möglich war, wird ausfallen, prognostiziert er.

Moritz Kaiser, Inhaber der Kaiser-Schnelltestzentren, spricht von hervorragenden Standorten in Gutach und Steinach. Dort laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, damit die beiden Testzentren ab Mittwoch wieder öffnen können. Auch er bereitet sich auf eine hohe Nachfrage vor und rechnet in den ersten Tagen mit rund 100 bis 150 Tests, die zur Verfügung stehen. "Mich rufen täglich Firmen an und fragen, ob wir zu ihnen ins Unternehmen kommen und testen können, aber wir sind ja kein mobiles Testteam", berichtet Kaiser. Bei Bedarf könne er aber die Öffnungszeiten der beiden Testzentren ausweiten.

Das Hausacher Rathaus stellt seinen Mitarbeitern Tests kostenlos zur Verfügung, die dann auch gleich vor Ort verwendet werden. Wie Bürgermeister Wolfgang Hermann berichtet, war das aber auch schon vor Einführung der verschärften Corona-Regeln so. "Das Einzige, was sich nun ändert, ist, dass wir den Nachweis einfordern müssen. Allein auf Verlass funktioniert das nicht mehr." Jeden Morgen werden die Angestellten deswegen im Beisein eines Kollegen getestet. "Wir sind gerade noch am Besprechen, wie wir das so diskret wie möglich machen können", sagt der Bürgermeister. Zwar dürfte der Impfstatus der Mitarbeiter nicht abgefragt werden, aber indirekt bekäme man bald mit, wer einen Test benötigt. So viele Rathaus-Angestellte seien das auch gar nicht. "Wir sind schon den ganzen Tag in der Diskussion. Es gibt zu wenig Handlungsanweisungen", sagt Joachim Schondelmaier. Keiner der Mitarbeiter könne gezwungen werden, seinen Impfstatus preiszugeben. Wer dies aber nicht tut, gelte als ungeimpft und brauche für jeden Tag einen Testnachweis. Er wisse noch nicht, wie viele Mitarbeiter das betreffe und davon werde er es abhängig machen, ob er ein Testzelt aufstellt.

Richtig schwierig werde es, wenn ein Mitarbeiter seinen Impfstatus nicht sagt und sich nicht testen lässt. Den müsse er nach Hause schicken, so Schondelmaier. "Und wer macht dann die Arbeit?", fragt der Geschäftsinhaber.