Die Studentinnen Julia Kelsch (vorne links) und Caroline Lindt (vorne rechts) von der Pop-Akademie in Mannheim arbeiteten einen Tag lang mit 14 Schülern des Haslacher SBBZ Carl-Sandhaas-Schule. Foto: Störr

Bildung:

Gemeinsam mit Studentinnen der Pop-Akademie Mannheim hat die Schulband "Sandrabbits" der Haslacher Carl-Sandhaas-Schule neue Stücke einstudiert. Unterstützt wird das Projekt für Menschen mit Behinderungen durch die "Amme"-Stiftung.

Haslach. Das Projekt "Schulband", das im Schuljahr 2017/18 an der Carl-Sandhaas-Schule während des Musikunterrichts der Berufsschulstufe begann, wurde 2018/19 um Schüler der Hauptstufe erweitert. Der vorerst größte Höhepunkt für die "Sandrabbits" war im Februar 2020 die Fahrt zur Pop-Akademie in Mannheim, wo einen ganzen Tag lang mit Studenten der Musik-Akademie intensiv gearbeitet wurde. In Workshops waren Rhythmen einstudiert, aktuelle Popsongs geprobt sowie das Lied "Grün zu Grau" komponiert und getextet worden.

Schon bei der gefeierten Premiere des Kinofilms "Hallo Welt", für den ein Filmteam drei Familien der Carl-Sandhaas-Schule begleitet hatte, wurde im Januar 2019 mit der Musikschul-Band "The Wave" unter der Leitung von Axel Moser gemeinsam die Bühne gerockt. Damals entstanden die ersten Ideen zu weiteren musikalischen Projekten und intensiveren Zusammenarbeit der beiden Haslacher Schulen.

Genau zu dem Zeitpunkt erhielt Andreas Graff als Schulleiter des Haslacher Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung (SBBZ) auch eine Nachricht von der Stiftung "Amme", in der sich Musiker um Günther Möhrig für die finanzielle und fachliche Musik-Förderung in Einrichtungen wie Schulen, Werkstätten, Wohnheimen und ambulanten Wohnbetreuungen stark machen. Graff hatte seine Schule samt Band dort vorgestellt und bereits zwei Stunden später die Förderzusage erhalten.

Die "Freunde der Carl-Sandhaas-Schule" legten ebenfalls einen Förderbetrag dazu und so werden die "Sandrabbits" nun durch Musikschul-Lehrer Axel Moser, Schulleiter Andreas Graff und Lehrerin Lena Haberstroh unterrichtet.

Da die Schüler einen anderen Zugang zur Musik haben und das klassische Notenlernen nicht geht, braucht es neue Ideen, wie jemand mit einbezogen und Musik vermittelt werden kann. Die unterschiedliche Herangehensweise aus Vermittlung der Technik durch Axel Moser und Vereinfachung durch Andreas Graff sowie Lena Haberstroh ist eine gegenseitige Bereicherung. Durch neue Impulse aus der Verbindung der Sonderpädagogik mit der Musikschule entwickeln sich die "Sandrabbits" weiter.

Und so hatten die Studentinnen Caroline Lindt und Julia Kelsch ein leichtes Spiel, als sie den ganzen Dienstag lang mit den 14 Schülern arbeiteten. Nachmittags kamen dann Mitschüler und Lehrer als Publikum in den Turnraum und ließen sich von der Begeisterung anstecken. Mit dem Lied "Wer, wenn nicht wir" legten sie lautstark los und zeigten anschließend einen rhythmischen Bewegungs-Tanz. Da kreisten die Hüften, stampfte und klatschte es, wurde gehüpft und sich in Zeitlupe bewegt. Das verlangte natürlich dann auch nach einer kleinen Zugabe.