Glücklich über den Wahlausgang: Der neue-alte Bürgermeister Kai-Achim Klare und seine Frau Katrin sowie Tochter Franziska nach der Verkündung des Ergebnisses Foto: Göpfert

Kai-Achim Klare bleibt Bürgermeister von Rust. Der 39-Jährige darf sich auf eine zweite Amtszeit freuen. 97 Prozent der Wähler haben ihm am Sonntag ihr Vertrauen ausgesprochen. Die Wahlbeteiligung lag bei 31,94 Prozent.

Rust - Auch wenn er der einzige Kandidat war, aufgeregt war Klare vor der Wahl trotzdem, verriet er der LZ: "Das gehört an so einem Tag dazu, das fühlt sich auch richtig an und zeigt, dass man mit dem Herzen dabei ist." Seine Stimme hatte er schon am Morgen persönlich im Rathaus abgegeben, dann zusammen mit seiner Familie einen Spaziergang gemacht, selbst gemachte Burger gegessen und mit seiner Tochter zur Ablenkung einen Kinderfilm angesehen.

Noch vor 18 Uhr stand er dann wieder am Rathaus, bis um 19.15 Uhr endlich das erlösende Ergebnis kam. Bürgermeister-Stellvertreter Andreas Link verkündete, dass es eine zweite Amtszeit für Klare geben würde: Der Amtsinhaber hatte bei der Wahl 96,79 Prozent der Stimmen bekommen, bei einer Wahlbeteiligung von 31,94 Prozent. Als "unglaublich schönes Ergebnis" bezeichnete Klare das gegenüber der LZ und bedankte sich dafür vor dem Rathaus bei den Helfern und Wählern – und auch denjenigen, die ihm bei den Wahlvorbereitungen geholfen hatten.

Besonders dankte Klare zudem seiner Frau Katrin – die auch einen innigen Kuss bekam – und seiner Tochter Franziska, die ihn beide in den Wahlkampfwochen und auch den vergangenen acht Jahren Amtszeit immer wieder aufgebaut und unterstützt hatten.

Aber damit endete Klares Dankesliste noch nicht: Er betonte, dass all die verwirklichten Projekte in Rust ohne die gute Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und der Verwaltung nicht möglich gewesen wären. Und erwähnte auch die Ehrenamtlichen, die in der Wirtschaft Tätigen, den Kollegen aus den Nachbargemeinden sowie von Kreis und Bund.

Und mit vereinten Kräften solle es auch weitergehen, erklärte der Bürgermeister: "Die Situation in der Gemeinde ist nicht leicht. Rust ist nicht nur in sozialer und gesundheitlicher Sicht geschwächt, sondern auch finanziell. Aber die Gemeinde hat großes Potenzial und mit gemeinschaftlichem Geist werden wir mit Kraft durchstarten. Seien Sie dabei", so lautete Klares Aufforderung an die Ruster und Rusterinnen sowie die etwa 70 Zuschauer, die sich rund um den Rathausplatz versammelt hatten. Zu diesen zählten auch zahlreiche Verwaltungsmitarbeiter, Gemeinderats- und Wahlausschussmitglieder sowie einige Bürgermeister-Kollegen. So waren etwa Dietmar Benz (Mahlberg), Wolfgang Brucker (Schwanau), Markus Ibert (Lahr), Jürgen Louis (Rheinhausen) Bruno Metz (Ettenheim) und Thomas Schneider (Fischerbach) gekommen, um Klare zur neuen Amtszeit zu gratulieren. Vom Europa-Park überbrachte Referent Lukas Scheub Glückwünsche. Die Ruster Kapelle feierte die zweite Amtszeit mit viel Musik und ließ sich auch einmal vom Bürgermeister dirigieren.

Feier zum Wahlausgang soll nachgeholt werden

Eines bedauerte der neue-alte Bürgermeister ein wenig: Dass es – coronabedingt – dieses Jahr keine Kneipentour durch Rust wie bei seiner Wahl vor acht Jahren geben würde. Ein gemeinsames Zusammensitzen, Feiern und Lachen – das alles machte Corona unmöglich. Aber, so versprach Klare den Rustern: "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben." Und er selbst wollte immerhin daheim im Anschluss eine Flasche Sekt mit seiner Familie öffnen: "Das gehört an so einem Tag dazu", erklärte er der LZ.

55 Prozent haben per Brief gewählt

32 Prozent Ruster – 1073 von 3359 Wahlberechtigten – gaben ihre Stimme ab. Von diesen wählten 594, also 55,4 Prozent per Brief. Gültig waren 1001 Stimmen. Amtsinhaber Kai-Achim Klare bekam 968 Stimmen, das entspricht 96,7 Prozent der Wähler. 33 Wähler also 3,3 Prozent wählten jemand anderen.