"Gemeinsam durchstarten – und Rust lebenswerter machen", dazu appellierte Kai-Achim Klare bei seiner Rede zur Wiederwahl. Die Fraktionsvorsitzenden des Ruster Gemeinderats wollen dasselbe, zeigte die Umfrage der Lahrer Zeitung. Foto: Decoux-Kone

Seit Sonntag steht es fest: Kai-Achim Klare wird für eine zweite Amtszeit Bürgermeister von Rust bleiben. Die Gemeinderäte gratulieren – und wagen mit der LZ einen Ausblick auf die neue Amtszeit mit ihren Herausforderungen, Chancen und Plänen.

Rust - Die Fraktionsvorsitzenden des Ruster Gemeinderats sind sich einig: Die durch die Corona-Pandemie gebeutelten Finanzen der Gemeinde werden die größte Herausforderung sein, die Klare in seiner zweiten Amtszeit als Ruster Bürgermeister zu bewältigen haben wird. Aber, so der Appell, gemeinsam werde man das schaffen.

Andreas Link (CDU) will Investitionen vorantreiben: "Die CDU-Gemeinderäte gratulieren Bürgermeister Kai-Achim Klare zur Wiederwahl und freuen sich auf die weitere sehr gute Zusammenarbeit. 96,7 Prozent ist ein deutliches Zeichen, auch wenn die Wahlbeteiligung noch etwas höher hätte sein dürfen. Corona hat das Gemeindeschiff im finanziellen Bereich schon ins Wanken gebracht, wir werden aber weiterhin die Entwicklung der Gemeinde vorantreiben. Zum Beispiel in die Investition für Bildung zur Erweiterung der Schule. Mit Bedacht bei allen anstehenden Entscheidungen werden wir gemeinsam mit Klare und der Verwaltung das Gemeindeschiff in einem ruhigen Fahrwasser halten."

Karl-Heinz Debacher (SPD) will Pflegeeinrichtungen für Ältere angehen: "Ich bin mit dem Wahlergebnis sehr zufrieden. Mit diesen 96,7 Prozent kann der Bürgermeister gut in die neue Periode starten und seine solide Arbeit fortsetzen. Ich freue mich auf die weitere gute Zusammenarbeit mit Herrn Klare in den nächsten Jahren. Die wohl größte Herausforderung wird die Sanierung des durch die Auswirkung von Corona arg gebeutelten Haushalts werden. Aber ich bin guten Mutes, dass Bürgermeister, Gemeinderat und Verwaltung das in absehbarer Zeit bewältigen werden. Wir haben ja nach der Fertigstellung der Schule keine dringenden Projekte, die wir angehen müssen. Die gemeindliche Infrastruktur – Wasser, Abwasser, Straßen -– ist in einem weitestgehend einwandfreien Zustand. Auch Schule und Kindergärten reichen für absehbare Zeit gut aus. Allerdings müssen wir die Schaffung einer Pflege- und Betreuungseinrichtung für ältere Menschen ins Auge fassen. Corona hat der Gemeindeverwaltung einen gewaltigen Zuwachs an Aufgaben beschert, die sie in vorbildlicher Weise gelöst hat.

Ewald Scherer (FW) will den Handel unterstützen: »Wir, die Freien Wähler, gratulieren dem amtierenden Bürgermeister Kai-Achim Klare zur Wiederwahl. Das Wahlergebnis mit einer Wahlbeteiligung von knapp 32 Prozent  ist zufriedenstellend, der Stimmenanteil von über 96 Prozent  zeigt, dass wir mit ihm in Rust auf dem richtigen Weg sind. Die Herausforderungen der kommenden Jahre sind: Den Haushalt wieder ins Gleichgewicht bringen, Investitionen in Schule und damit in Bildung und Digitalisierung, Umsetzung Masterplan Verkehr, nachhaltiges Wachstum im Bereich Tourismus, Schaffung von Wohnraum für Familien und Senioren und die Sicherung der Nahversorgung, etwa durch die Stärkung des Einzelhandels. Corona bewirkte eine finanzielle Schieflage mit negativen Folgen wie Steuererhöhungen und Kürzungen von Sozialleistungen, Schwächung des Einzelhandels und der Gewerbebetriebe durch verstärkte Internetkäufe, sowie eine veränderte und schwierige Situation für Vereine.  

Für Elke-Maria Ringwald (ABFR) will vorrangig die Jugend fördern: Die Wahlbeteiligung von 32 Prozent war angesichts des Kandidatenfelds und der Pandemie zu erwarten. Das gute Wahlergebnis für Herrn Klare ist eine Bestätigung seines Engagements für die vielfältigen Themen in der Gemeinde Rust. Die Herausforderungen der zweiten Amtszeit werden sich aufgrund der Haushaltslage von denen der ersten unterscheiden. Die Investitionen in Gemeinschaftsschule inklusive Mensa – also für Familie, Kinder und Jugend – haben Vorrang. Alle anderen Projekte und Ausgaben müssen maßvoll angegangen werden. Die Dorfgemeinschaft und der Zusammenhalt in der Gemeinde haben unter Corona gelitten. Das soziale Leben und die Vereine müssen wieder gestärkt werden.

Info: Baum für Klare augestellt

Mitarbeiter des Ruster Bauhofs haben Kai-Achim Klare anlässlich seiner zweiten Amtszeit am Montag den traditionellen Bürgermeisterbaum auf den Rathausvorplatz gestellt. Dabei handelt es sich um eine Douglasie aus dem Ruster Oberwald. Sie wird in den kommenden Wochen den Rathausvorplatz zieren, gibt die Gemeinde Rust Auskunft.