Bei Instagram hatte am Sonntag Bürgermeister Tobias Uhrich diese Collage hochgeladen und damit die Bürger aufgerufen, sich bei der Verwaltung zu melden, sofern sie freien Wohnraum zur Verfügung haben. Foto: Uhrich

Für Neurieds Bürgermeister Tobias Uhrich steht fest: "Wir müssen helfen – mit allen Mitteln, die wir haben". So hofft er auf die Unterstützung seiner Bürger. Jeglicher freie Wohnraum soll den Flüchtlingen zur Verfügung gestellt werden.

Neuried - "Der Angriffskrieg von Wladimir Putin auf die Ukraine ist mit Worten nicht zu beschreiben", schreibt Neurieds Bürgermeister Tobias Uhrich am Sonntag in einem Post auf der Social-Media-Plattform Instagram und bittet seine Bürger damit um Mithilfe. "Lieber heute als morgen" wolle er für die Menschen, die aus ihrem Heimatland flüchten, Unterkünfte anbieten können. "Nach ersten Hinweisen zeichnet sich ab, dass wir bereits in der kommenden Woche Menschen vor Ort bei uns in Neuried unterstützen können", heißt es in seinem Post von Sonntag weiter.

Jeder Bürger kann sich melden, es gibt keine Kriterien

"Gleich heute Morgen habe ich einen Krisenstab einberufen", so Uhrich am Montag gegenüber der Lahrer Zeitung. Unter anderem werden die Schule in Dundenheim und das Friedrich-Dilger-Haus in Altenheim für die Flüchtlinge hergerichtet. Darüber hinaus bittet Uhrich seine Bürger, freien Wohnraum zur Verfügung zu stellen. "Jeder kann sich bei uns melden, es gibt keine Kriterien", sagt Uhrich (siehe Info). "Wichtig ist, dass wir den Menschen zeigen, dass wir für sie da sind, dass wir sie unterstützen, mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen", betont der Rathauschef.

Zwei Rückmeldungen seien bereits wenige Zeit nach der Veröffentlichung des Instagram-Posts bei Uhrich eingegangen – er gehe schwer davon aus, dass noch weitere Bürger sich melden werden. Es gebe einigen Leerstand in der Ried-Gemeinde und seine Bürger seien stets solidarisch und zeigten auch bislang immer enorm viel Mitmenschlichkeit, so der Bürgermeister. In diesem Zuge betonte er einmal mehr, wie stolz er ist, in dieser Gemeinde wirken zu dürfen.

Noch am Montag sollte dem Landratsamt übermittelt werden, dass Neuried gerne mit Räumlichkeiten unterstützt – "es könnte sein, dass bereits morgen die ersten Menschen hier stehen", so Uhrich.

Und wie kam es zum "Aufstehen", bevor die zuständigen Behören danach bitten? "Angst. Ich saß zu Hause auf der Coach und mich überkam das Gefühl der Angst. Und daraufhin dachte ich mir, wir müssen für diese Menschen schleunigst etwas tun", erklärt Uhrich gegenüber der LZ. So habe er sich für den Aufruf an die Bürger entschieden. Auch eine Spendenaktion sei geplant (siehe Info).

Klare Worte fand Uhrich zu Putin: "Was Wladimir Putin abzieht, ist absolut menschenverachtend. Diesem Mann gehören klare Grenzen aufgezeigt. Hoffen wir, dass dies ohne Waffen funktioniert."

Unterstützung

Für Neurieds Bürgermeister Tobias Uhrich steht fest: "Wir müssen helfen – mit allen Mitteln, die wir haben". So hofft er auf die Unterstützung seiner Bürger. Jeglicher freie Wohnraum soll den Flüchtlingen zur Verfügung gestellt werden.