Die Zukunft des "Dritten Hofs" in Niederwasser ist ein Thema im jüngsten Hornberger Gemeinderat gewesen. Foto: Archiv/Kornfeld

Planungskosten werden eventuell mit 45 Prozent gefördert. Ausweisung eines Sondergebiets.

Die Ausweisung eines Sondergebiets zur Umnutzung des "Dritten Hofs" in Niederwasser zum Naturparkzentrum ist Thema der jüngsten Gemeinderatssitzung gewesen. Es ging auch um die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans.

Hornberg-Niederwasser - Auch die punktuelle Änderung des Flächennutzungsplans und die Vergabe des Planungsauftrags wurden diskutiert. Der Auftrag geht, entsprechend dem Vorschlag der Verwaltung, an das Büro RS Ingenieure.

In Stubenläden gibt es regionale Produkte

Eigentümer des "Dritten Hofs" ist die Familie Uhl, der Hof steht leer. Die Familie möchte gemeinsam mit der Stadt Hornberg und dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord das Gebäude zu einem Naturparkzentrum umbauen. Architekt Hardy Happle wurde mit der Planung beauftragt. Das Bestandsgebäude soll um einen Küchenanbau ergänzt werden, weitere Anbauten soll es nicht geben. In dem Zentrum sollen ein Café, sogenannte Stubenläden in denen hochwertige regionale Produkte verkauft werden, Ausstellungsflächen, Seminarräume, ein Veranstaltungsraum und eine Naturpark-Infostelle eingerichtet werden.

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens ist beispielsweise zu klären, wo die Stellplätze für Autos und Busse untergebracht werden und wie das Gelände an die B 33 angebunden wird. Das Regierungspräsidium Freiburg hat laut der Verwaltung die Bereitschaft signalisiert, dem Nutzungskonzept zuzustimmen, bauliche Erweiterungen und Neubaumaßnahmen würden jedoch voraussichtlich abgelehnt.

Ein vorläufiges Honorarangebot des Planungsbüros liegt vor, es beläuft sich auf mehr als 30.000 Euro brutto. Die Stadt hofft auf eine ELR-Förderung von 45 Prozent für die Planungskosten, die bleibenden 55 Prozent soll laut Vorschlag der Verwaltung die Stadt tragen.

Großes öffentliches Interesse an Projekt

Die Gemeinderäte Jörg Fehrenbacher (FW) und Fritz Wöhrle (FW) begrüßten das Projekt, wiesen jedoch darauf hin, dass andere Bauherren die Planungskosten selber tragen müssen. Die Familie Uhl habe finanzielle Interessen an dem Projekt, so Fehrenbacher. Dass an dem Projekt ein großes öffentliches Interesse besteht, wurde von niemandem in Zweifel gezogen.

Dem Vorschlag von Bürgermeister Siegfried Scheffold, er werde mit der Eigentümerfamilie noch einmal verhandeln, falls die ELR-Förderung abgelehnt werde, stimmte der Gemeinderat mit einer Gegenstimme zu.

Eric Küffer (SPD) sprach den Eingriff in die Natur an, den die nötigen Parkplätze bedeuten würden. Bürgermeister Siegfried Scheffold verwies darauf, dass Privatwagen die Gutach nicht überqueren würden. die entsprechenden Parkplätze werden zwischen der B 33 und der Gutach gebaut, die Autos also von der Bundesstraße aus kaum sichtbar sein. Busparkplätze würden bei der Mühle entstehen.