Die Gemeinde Oberwolfach hat im Bereich Rankach rund 800 Jungbäume gepflanzt. Quelle: Unbekannt

Um den Wald zukunftsfähig zu machen, hat die Gemeinde Oberwolfach rund zwei Hektar Waldfläche mit widerstandsfähigen Baumarten bepflanzt. Nun wächst auf der Fläche im Rankach eine bunte Mischung aus Eiche, Lärche und Douglasie.

Oberwolfach. Der Klimawandel ist in aller Munde – längst sind auch die Wälder im Ortenaukreis betroffen, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamts. Denn Hitze und Trockenheit ziehen unter anderem Schädlings- oder Pilzbefall nach sich und gefährden den Wald in seiner Nutz- und Erholungs- sowie Klima-, Wasser- und Bodenschutzfunktion. Das Ziel für die Ortenauer Wälder sei es deshalb, diese zukunftsfähig zu machen und möglichst klimatolerant zu gestalten.

Neue Baumarten sollen klimastabiler sein

Um dies zu erreichen, arbeiten die Forstleute vom Amt für Waldwirtschaft schon seit langer Zeit mit Kommunen und Waldbesitzern zusammen. Dabei setzten die Forstexperten unter anderem auf bereits vorkommende klimastabile Baumarten und auf die Naturverjüngung, also natürlich nachwachsende Jungbäume.

Auf Vorschlag des Amts für Waldwirtschaft hat die Gemeinde Oberwolfach auf einer Fläche im Schwasbach am Höhenkamm im Bereich Rankach rund zwei Hektar Wald mit einer bunten Mischung aus Eiche, Lärche, Douglasie und Roteiche bepflanzt. Ursprünglich standen vor allem Fichten und Tannen in diesem Gebiet, heißt es in der Mitteilung.

Bedingt durch Käfer- und Sturmschäden entstanden in den vergangenen Jahren jedoch große Lücken. "Da wir hier klimabedingt zunehmend Probleme mit Fichte und Tanne hatten, haben wir die Not zur Tugend gemacht und die Gelegenheit genutzt, um die nächste Waldgeneration bestmöglich für den Klimawandel zu wappnen", erklärt Revierleiter Markus Schätzle. Er schlug gemeinsam mit den Forstwirten der Gemeinde Oberwolfach, Albert Echle und Ralf Sum, und dem Forstservice Stefan Dieterle zunächst die noch verbliebenen alten Fichten und Tannen ein.

800 junge Bäume gesetzt

Im Anschluss setzten die Waldleute rund 800 Jungbäume in aufwendiger Handarbeit in den Boden. "Alleine würde der Wald hier den notwendigen Baumartenwechsel nicht schaffen, er braucht sozusagen unsere ›helfende Hand‹. Die vielfältige Mischung mit verschiedenen wärme- und trockenheitstoleranteren Baumarten, die wir hier aktiv gestaltet haben, sichert uns nun für die Zukunft bestmöglich ab", fuhr Schätzle fort.

Bereits 2019 habe die Gemeinde eine ähnliche Fläche auf diese Weise neu bepflanzt und damit laut Mitteilung gute Erfahrungen gemacht. Damals wurde eine Schadfläche um trockenresistente Baumarten ergänzt. Zusätzlich zu Douglasie und Lärche wurden bei dieser Maßnahme auch Libanon- und Atlaszedern gepflanzt (siehe Info).

"Mittlerweile sind die kleinen Bäume schon fast einen Meter hoch und scheinen sich bei uns im Schwarzwald wohl zu fühlen", freut sich der Revierleiter.

Die Bäume

Die zunehmende Trockenheit in den Wäldern erhöht den Stress für die Bäume und macht sie anfälliger gegenüber Schädlingen und Pathogenen. Wie unter anderem Douglasie und Lärche, gehören auch Libanonzedern zu den trockenresistenten Baumarten, die in der Ortenau gepflanzt werden, um die Wälder zukunftsfähig zu machen und möglichst klimatolerant zu gestalten.