Der kroatische Pianist Dejan Lazi steht für den klassischen Teil des Beethoven-Abends im Festspielhaus. Foto: Gothoni Foto: Lahrer Zeitung

Konzert: Jazz trifft auf Klassik mit dem Dieter-Ilg-Trio und Dejan Lazi im Festspielhaus

Baden-Baden (red/rha). Der Musiker und Entertainer Götz Alsmann fragt sich gemeinsam mit dem Dieter-Ilg-Trio und dem Pianisten Dejan Lazi, wem Beethoven gehört. Die Musiker haben beste Erfahrungen damit gemacht, klassische Komponisten aus Jazzer-Sicht zu hinterfragen. Den Zuschauer erwartet am Samstag, 30. Juni, um 20 Uhr ein vergnüglich-informativer Abend rund um den Bonner Komponisten.

Mancher Kritiker vergleicht seine pianistischen Fähigkeiten mit einem vollmundigen, vielschichtigen und aromatischen Spitzen-Rotwein: Wenn von Dejan Lazi die Rede ist, übertreffen sich die Rezensenten mit Superlativen, und das zu Recht. Studiert hat der in Zagreb geborene Kroate am Salzburger Mozarteum: Klarinette und Klavier. "Ich liebe einfach die Musik", sagt er, "für mich waren das nie Instrumente, sondern ich wollte mich ausdrücken." Dies hatte zur Folge, dass er schon als 13-Jähriger mit sich selbst in Konkurrenz trat. Denn 1990 nahm er mit den Solisti di Zagreb sein erstes Album mit Mozarts Klarinettenkonzert und dessen Es-Dur-Klavierkonzert KV 449 auf, bei denen er den Solopart übernahm. Drei Jahre später folgte eine Einspielung mit den beiden Klarinettensonaten von Brahms, in der Lazi sich – der Aufnahmetechnik sei Dank – selbst am Klavier begleitete. Schließlich rückte das Tasteninstrument zunehmend in den Fokus, wenngleich sich der Musiker von seiner Klarinetten-Leidenschaft noch nicht verabschiedet hat. Kein Zweifel: Dejan Lazić hat ein Faible für das Außergewöhnliche. Im Festspielhaus wird er sich gewohnt rhythmisch pointiert und dynamisch differenziert Ludwig van Beethovens Klaviersonaten widmen, von der "Pathétique" über die "Sturm"- und die "Hammerklavier"- bis zur "Mondscheinsonate".

Für eine verjazzte Version der Stücke sorgt das Trio von Dieter Ilg, der mit 16 Jahren den Entschluss fasste, Jazzbassist zu werden. Studiert hat er dennoch klassischen Kontrabass an der Musikhochschule Freiburg und anschließend als Fulbright-Stipendiat an der Manhattan School of Music in New York. Seitdem verbindet Ilg, der durch technische Virtuosität dem Kontrabass überragende lyrische Ausdrucksstärke gibt, beide Welten in verschiedenen Projekten miteinander. Bei diesem Grenzgang stehen ihm der Pianist Rainer Böhm und Schlagzeuger Patrice Héral zur Seite.

Die Moderation des Konzerts übernimmt – schlagfertig, wortgewandt und voller Humor – kein Geringerer als der Entertainer Götz Alsmann, der sich selbst "als einen geradezu fanatischen Liebhaber von Jazz und jazzähnlicher Musik" bezeichnet. Was wenige wissen: Alsmann, der Multiinstrumentalist, Moderator und Unterhaltungskünstler, schloss 1985 sein Musikwissenschaftsstudium mit der Promotion zum Dr. phil. ab. Titel der Dissertation: "Nichts als Krach: Die unabhängigen Schallplattenfirmen und die Entwicklung der amerikanischen populären Musik 1943–1963".

Weitere Informationen: Telefon 07221/3 0 131 01 www.festspielhaus.de