Große Namen der neueren Kunstgeschichte im Alten Dampfbad

Baden-Baden (red/rha). Von Hans Arp über Meret Oppenheim, Peter Blake, Ilja Kabakov, Daniel Spoerri, Damien Hirst, Jeff Koons oder Thomas Ruff: Die Ausstellung der Gesellschaft der Freunde junger Kunst (GFJK) im Alten Dampfbad in Baden-Baden zeigt noch bis 7. September große Namen aus der Kunst seit dem frühen 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Schwerpunkt ist deutsche Kunst aus der Anfangszeit der BRD bis hin zu zeitgenössischen Positionen aus Europa.

65 ganz unterschiedliche Künstler und Exponate aller Genre finden in der Schau "Der schwarze Hund" zusammen und zeigen eine reiche Fülle vom Dadaismus, magischem Surrealismus, Pop Art über Konzeptkunst bis hin zur Fotografie. Es werden spannende Konfrontationen entstehen, etwa wenn eine Arbeit von Blake auf eine von Kabakov trifft oder Thomas Ruffs kritische Fotokunst auf ein kitschig-ironisch verfremdetes Stück von Jeff Koons.

Vor allem aber ist die Ausstellung "Der schwarze Hund" ein persönlicher Kunst-Streifzug des Kurators, Johannes Hüppi. Der Maler und Vorstandsmitglied der GFJK ist 1965 in Baden-Baden geboren und Sohn der Künstler Alfonso Hüppi und Brigitta Weber. Für Hüppi und seinen Bruder Thaddäus gehört Kunst von Kindesbeinen an zum Alltag. Die Familie macht nicht nur selber Kunst, sondern besitzt auch eine reichhaltige Sammlung. Ein Exponat dieser Familiensammlung gibt der Schau den Titel.

"Der schwarze Hund" von Erich Bödeker ist eine bemalte Beton-Skulptur, die in Hüppis Geburtsjahr entstanden ist und kurze Zeit später Teil der Familiensammlung wurde. Die vierbeinige Figur mit langem Nasenhorn ist kein geisterhaftes Wesen oder gar ein Höllenhund, sondern hat einen freundlichen, eher naiven Ausdruck. Im Rückblick bekommt die Figur für den Kurator eine Schlüsselfunktion: "Der schwarze Hund" steht auch für einen imaginären Ort, der Bedrohung und Schutz gleichermaßen bedeutet. Aber dieser Ort funktioniert auch als Alter Ego. Dort entsteht Kunst, dort werden Impulse zu Vorstellungen, "im Kopf des Künstlers", erklärt Hüppi und weiter: "Die Ausstellung wird mein Erlebnis mit Kunst spiegeln, Kunst die mich bewegt und geleitet hat in den vergangenen 50 Jahren und mich hat umdenken lassen. Auch junge Künstler sind dabei, die neue Entwürfe von Kunst und Leben haben, eine andere Sprache. Ich versuche einen kleinen Teil der Fülle und des Reichtums zu zeigen."

Die über 100 Exponate stammen aus verschiedenen Privatsammlungen sowie aus den Beständen der Galerie Levy in Hamburg, Galerie Anna Klinkhammer Düsseldorf und der Galerie Jette Rudolph in Berlin. Am Freitag um 18.30 Uhr führt Kurator und Künstler Johannes Hüppi persönlich durch die Ausstellung.