Der Wasserversorgungsverband Südliche Ortenau bei seiner ersten Sitzung Foto: Mutz

Der neue Wasserversorgungsverband Südliche Ortenau hat sich in seiner ersten Sitzung am vergangenen Mittwoch konstituiert.

. Die bisherigen Verbände Südliche Ortenau Ringsheim/Ettenheim und Kappel-Grafenhausen/Rust wurden aufgelöst. Sitz des neuen Verbands ist Ringsheim, Bürgermeister Pascal Weber ist Vorsitzender, seine Amtskollegen Kai-Achim Klare, Rust und Bruno Metz, Ettenheim, die Stellvertreter. Für den technischen Bereich ist die Stadt Ettenheim zuständig.

Zehn Vertreter der Verbandsgemeinden – vier aus Ettenheim, einer aus Ringsheim, drei aus Rust und zwei aus Kappel-Grafenhausen – wurden bestimmt. Ringsheim erhält zusätzlich einen beratenden Sitz ohne Stimmrecht.

Um dem gestiegenen personellen und technischen Aufwand gerecht zu werden, ist in Ettenheim im Gewerbegebiet "Radackern IV" ein neues Wasserwerk mit Kosten von rund 3,5 Millionen Euro geplant (wir berichteten). Dieses sei dann der "technische Kern des gemeinsamen Unternehmens", wie Metz betonte. Zusätzliches Technikpersonal werde erforderlich sein. Der Betrieb und die Überwachung der technischen Anlagen werden nach und nach digitalisiert, sodass alle Mitarbeiter jederzeit schnell auf technische Probleme oder Katastrophenfälle reagieren können. "Es ist ein elementares Steuerungselement, das wir schnell brauchen, das ist wichtig für Schadensfälle", bekräftigte Ettenheims Tiefbaumeister Thomas Krumm.

Die Förderung von hochwertigem Wasser in interkommunaler Hand unter Berücksichtigung von Natur und Umwelt, sei das Ziel des Verbandes, so Weber. Er fand mit dieser Einschätzung volle Zustimmung bei den Verbandsvertretern.

Mit zukünftig fünf Brunnen sei man in der Lage, Mahlberg und befristet auch die Stadt Herbolzheim mit Trinkwasser zu versorgen, sagte Weber. Für ein erneutes Libellen-Monitoring am Mühlehof-/Heuweggraben vergab der Verband den Auftrag an die Firma Inula aus Freiburg, zum Preis von 3100 Euro. Diese Vergabe ist Teil der wasserrechtlichen Erlaubnis zum Betrieb des dritten Tiefbrunnens auf den Elzwiesen.

Genug Wasser für alle auf Jahre hinaus, prognostizierte Pascal Weber anhand einer Tabelle. Wenn der zweite Brunnen in Kappel in Betrieb geht, kann der Verband ab 2023 jährlich bis zu 2,5 Millionen Kubikmeter, also 2,5 Milliarden Liter, fördern – bisher sind es noch zwei Millionen. Das reiche auch für ein weiteres Wachstum im Versorgungsgebiet aus. Der Wasserbedarf in den Verbandsgemeinden für 2022 wird mit 1,96 Millionen Kubikmetern angenommen. Dem steht ein Angebot von 2,25 Millionen Kubikmetern gegenüber.