Zahlreiche Menschen versammelten sich am Montagabend auf dem Rathausplatz, um ein Zeichen gegen die "Montagsspaziergänger" zu setzen. Auch OB Markus Ibert war auf dem Rathausplatz dabei. Foto: Baublies

OB Ibert hat sich der Kundgebung auf dem Rathausplatz angeschlossen. Ein Verbot der "Spaziergänge" schließt er nach wie vor aus.

Bis um 19.05 Uhr tagte der Gemeinderat am Montag. Nach Ende der Sitzung sei er "schnurstracks" zum Rathausplatz geeilt, um sich an die Seite der Menschen zu stellen, die dort ein Zeichen gegen die "Montagsspaziergänger" setzen wollten, sagte OB Markus Ibert tags darauf in einem Gespräch mit unserer Redaktion.

Rund 450 Menschen, darunter zahlreiche Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen, hatten sich am Montagabend, wie berichtet, vor dem Rathaus versammelt. Ibert wollte im Gespräch das Ganze nicht als "Gegen-Demo" bezeichnet wissen, denn die Teilnehmer seien "nicht gegen jemand oder etwas gewesen". Vielmehr hätten sie ausdrücken wollen, dass sie die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie unterstützen.

Es sei insgesamt ruhig geblieben in der Stadt, Konfrontationen zwischen "Spaziergängern" und Teilnehmern der Kundgebung auf dem Rathausplatz seien ausgeblieben, konstatierte Ibert erfreut. An seiner Einschätzung aus der Vorwoche habe sich deshalb nichts geändert: Er halte nach wie vor nichts davon, die "Spaziergänge" zu verbieten. Ibert äußerte auch durchaus Verständnis dafür, wenn bei manchen Menschen "eine gewisse Müdigkeit" in der Umsetzung der Corona-Regeln eingetreten sei. Denn man müsse nicht jede einzelne Maßnahme gutheißen.

Er hätte bereits am Montag der Vorwoche gern an der Demo von Beschäftigten des Gesundheitswesens teilgenommen, aber da habe er es nach einer Ausschusssitzung nicht mehr rechtzeitig geschafft, so der Oberbürgermeister. Künftig wolle er "nicht regelmäßig", aber doch immer wieder bei Kundgebungen an ihrer Seite stehen.