Gegen den unterklassigen FV Ettenheim gab es für den FV Unterharmersbach (in blau) im Bezirkspokal eine Niederlage.Foto: Künstle Foto: Lahrer Zeitung

Bezirksliga: FV Unterharmersbach schon raus aus dem Pokal

Das erste Pflichtspiel der Saison hat sich der FV Unterharmersbach anders vorgestellt. Beim FV Ettenheim ereilte das Team von Trainer Jochen Fischer das frühe Aus im Bezirkspokal. Nach einer kniffligen Vorbereitung waren einige Spieler nicht fit.

Bezirkspokal, ersten Runde: FV Ettenheim - FV Unterharmersbach 2:1 (1:1). Die Corona-Zwangspause war lang. Nach acht Monaten ohne Training kamen auch beim FV Unterharmersbach einige Spieler nicht fit auf den Platz zurück. Konditionstraining auf Biegen und Brechen, das weiß auch FVU-Trainer Jochen Fischer, kann aber auch nicht funktionieren, um den Fitness-Rückstand wieder aufzuholen. "Auch bei uns hieß daher das Stichwort Belastungssteuerung. In dieser speziellen Vorbereitung geht das nicht anders", so der Coach.

Trotz der behutsam gesteigerten Belastung blieben in Unterharmersbach jedoch keine Muskelverletzungen aus, was sich zum Pokal-Auftakt gegen den FV Ettenheim am Sonntag als Problem erwies. "Wir hatten einige Ausfälle zu beklagen. Ettenheim hätte als klassentieferes Team ja sogar ein 1:1 gereicht. Schließlich haben sie sich den Sieg aber auch dank einer couragierten Leistung verdient", zollt Fischer dem Gegner aus der Kreisliga A Respekt.

Zu Beginn hatte Justin Ringwald die Gäste aus Zell noch auf die Siegesstraße gebracht. Erst in der 23. Minute eingewechselt, erwies sich der Joker schon acht Minuten später als treffsicher und brachte seine Farben in Führung. Doch die Ettenheimer Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Drei Minuten später egalisierte Michael Schwanz das Ergebnis. Mit dem 1:1 ging es anschließend in die Halbzeit.

Im zweiten Spielabschnitt kamen in der regulären Spielzeit keine weiteren Treffer hinzu. Gleich im ersten Pflichtspiel der Saison gingen beiden Teams demnach über die Extra-Distanz von 120 Minuten. Michael Schwanz machte seinen Doppelpack in der fünften Minute der Nachspielzeit dieser Verlängerung perfekt – und besiegelte für den FV Unterharmersbach die erste Niederlage in der noch jungen Spielzeit.

Die Pokalniederlage taugt für Fischer noch nicht als Gradmesser für die Leistungsfähigkeit seines Teams. "Diese Vorbereitung war anders als alle Vorbereitungen zuvor. Nach dieser langen Pause liegt ein langer Prozess vor uns. Wir werden erst in ein paar Wochen sehen, wo wir stehen", erklärt der Trainer.

Auch in den Testspielen haben sich noch keine Abläufe einüben lassen. "Ich hatte bei keinem Test den gleichen Kader zur Verfügung", so Fischer. In vier Begegnungen gab es einen 4:1-Sieg beim SV Ödsbach, ein 1:1 gegen den Landesligisten SV Oberwolfach, eine klare 1:4-Niederlage beim SC Hofstetten und zum Ende der Testspiel-Reihe einen 2:1-Heimsieg gegen den FC Ottenhöfen. Alles Resultate, die Fischer in dieser speziellen Vorbereitung nicht überbewerten möchte.

Ganz abgesehen von den sportlichen Zielen mit seinem Team, hat Fischer für die neue Saison, nach zwei abgebrochenen Spielzeiten, den Wunsch "mal wieder eine Saison durchzuspielen". Natürlich hänge dieser Wunsch von der weiteren Entwicklung in der Corona-Pandemie ab. "Wir können nicht bewerten, ob wir, je nach Lage, spielen oder nicht. Das muss die Politik entscheiden", stellt der Unterharmersbacher Übungsleiter heraus, lässt aber durchblicken, dass ihm der reine Blick auf Inzidenzwerte für eine Bewertung der Lage nicht ausreichen würde. "Die Belegungsquote der Intensivbetten kann ein besserer Maßstab sein. Und wenn es nicht anders geht, könnte ja auch gespielt werden, wenn vor jedem Match eine Corona-Testpflicht besteht".FV Unterharmersbach: Haase; M. Gieringer, S. Bühler (96. Lehmann), Leisinger (118. Riehle), M. Schwarz, C. Gieringer, D. Bühler, S. Schwarz (106. Krämer), Schwendemann, Sobieranski (23. Ringwald), Hug. Tore: 0:1 Ringwald (31.), 1:1 Schwanz (34.), 2:1 Schwanz (120+5).

Nicht nur im Kader des FV Unterharmersbach gibt es zur neuen Spielzeit Veränderungen. Auch das Flutlicht im Eckwaldstadion wurde in der Sommerpause umgerüstet. "Spätestens nachdem vor zwei Jahren gegen Rust ein ›Phantomtor‹ nicht gewertet wurde, weil der Schiedsrichter im abendlichen Pokalspiel nicht erkannt hatte, dass der Ball im Dreieck eingeschlagen und wieder herausgesprungen war, war allen beim FVU klar, dass die Flutlichtanlage eine Frischzellenkur braucht", so der Verein auf seiner Facebookseite. FVU-Finanzchef Martin Schwarz habe sich ans Werk gemacht und eine überzeugende Finanzierung des Projekts vorgelegt. Aufgrund von Zuschüssen, Sponsoren und Eigenarbeit könne die Umrüstung der Flutlichtanlage nahezu kostenneutral über die Bühne gehen. Die geringen Restkosten für den FVU amortisierten sich bereits binnen drei Jahren durch die Einsparung an Stromkosten - danach spare der Verein Jahr für Jahr Geld. "Ökologisch und ökonomisch eine super-sinnvolle Maßnahme", so der FVU-Boss Jörg Leisinger auf der Facebookseite der Unterharmersbacher.