War nicht zufrieden mit ihrem EM-Ergebnis: die Altenheimer Ringerin Annika Wendle. Foto: Richter

Nach zweimal Bronze in den vergangenen Jahren gab es dieses Mal keine EM-Medaille für die Altenheimerin Annika Wendle. Die Enttäuschung darüber währte allerdings nur kurz, die Erfolge ihrer Teamkolleginnen sorgten schnell wieder für gute Laune.

Gesten sagen manchmal mehr als 1000 Worte. Als am vergangenen Donnerstag Annika Wendle nach sechs Minuten Ringkampf mit der Faust auf die Matte schlug, entlud sie damit ihre ganze Enttäuschung über die frühe 2:4-Niederlage bei der Ringer-EM in Budapest. "Für mich persönlich war das kein zufrieden stellendes Ergebnis – ich hatte mir mehr erhofft", sagte die Altenheimer Ringerin dann auch am Montag.

Nachmittags folgt eine weitere Enttäuschung

Die Enttäuschung hatte sie zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits überwunden, sie wirkte im Gespräch gut gelaunt und aufgeräumt. Dabei kam in Budapest im Laufe des Donnerstags eine weitere Enttäuschung dazu. Da ihre Viertelfinal-Konkurrentin aus der Türkei ihr Halbfinale verlor, verpasste Wendle auch den Einzug in den Hoffnungslauf. Über diesen hätte sie sich noch für die Kämpfe um Bronze qualifizieren können. "Das war dann noch mal schmerzhaft", berichtete die 24-Jährige, die während des Halbfinales ihrer Konkurrentin, gegen die sie schon bei der WM 2021 ausschied ("Das war für mich ein Déjà-vu"), mitfieberte.

Die Hoffnungen auf die dritte EM-Medaille in Folge verpuffte also schneller als erwartet. Ebenso schnell verflog dann aber auch die Enttäuschung bei Wendle, Grund waren ihre Teamkolleginnen. Denn insgesamt holte das Deutsche Frauenteam in Budapest vier Medaillen – je einmal Gold und Silber sowie zweimal Bronze. "Mein Team hat geholfen, dass ich nicht zu lange traurig war", sagte Wendle und freute sich für ihre Kolleginnen mit. Denn alle vier Medaillengewinnerinnen aus dem Deutschen Team trainieren gemeinsam mit Wendle am Freiburger Olympia-Stützpunkt. Auf dem Mannschaftsfoto, das der Deutsche Ringerbund postete, strahle Wendle dann schon wieder mit ihren Kolleginnen um die Wette.

Nach der EM ging für Wendle in ihre Wahlheimat Freiburg, hier schaltete sie nach dem ersten Großevent des Jahres erst einmal ein bisschen ab. "Diese Woche ist mehr oder weniger frei", erzählt die Lehramtsstudentin, die die Zeit nutzen wollte, um an ihrer Masterarbeit zu arbeiten.

Wendles Fernziel ist Olympia 2024 in Paris

Bald geht es dann aber auch wieder auf die Matte, auch in diesem Jahr stehen mit der Deutschen Meisterschaft Ende Mai und der WM im September noch wichtige Wettkämpfe an. Und auch wenn es noch mehr als zwei Jahre sind, werfen auch schon die Olympischen Spiele in Paris 2024 so langsam ihre Schatten voraus. Denn wie jede Sportlerin träumt auch die Altenheimer Annika Wendle davon, bei Olympia dabei zu sein. Daran ändert natürlich auch das frühe EM-Aus in Budapest nichts.