Die drei Brüder der Familie Teufel in Altenheim (von links): Thomas Teufel, Jochen Teufel, der das Springpferd "Coltran" an der Hand hält, und Gerd Teufel, der Pony Alf hält. Gerds Ehefrau Nina kümmert sich derweil um die Kinder Rieke und Tjark, die es sich auf Alfs Rücken bequem gemacht haben. Fotos: Künstle Foto: Lahrer Zeitung

Serie: Auf verschiedenen Höfen in Neuried werden rund 550 Pferde gehalten / Die Lahrer Zeitung stellt vier von ihnen vor

Wie beliebt Pferde sind, zeigen die Zahlen: In Deutschland gibt es etwa weit mehr als eine Millionen Pferde. Fast zwei Millionen Menschen betreiben Sport mit Pferden. In einer Serie stellt die Lahrer Zeitung vier Pferdehöfe aus Neuried vor.

Altenheim. Auf dem großen Springplatz trainiert gerade ein Reiter mit seinem Pferd für das nächste Turnier, auf dem danebengelegenen Dressurviereck übt eine Reiterin Seitengänge mit ihrem andalusischen Schimmel; munter schwatzend kehren neben der Weide, auf denen Stuten mit ihren Fohlen grasen, zwei Mädchen mit ihren Pferden von ihrem Ausritt zurück: So sieht ein typischer Nachmittag auf dem von Pferden geprägten landwirtschaftlichen Anwesen der Familie Teufel aus, das außerhalb von Altenheim liegt

Schon seit Generationen hat die Familie einen landwirtschaftlichen Betrieb mit einer Schweinezucht, bei dem die selbst gezüchteten, kräftigen Pferde vor allem für die Arbeit auf dem Acker genutzt wurden. Der vor zwei Jahren verstorbene Hermann Teufel begann damit, Pferdetypen zu züchten, die sich auch für den Reitsport eignen. Er fuhr Kutsche, stieg auch in den Sattel und absolvierte das vor Jahrzehnten noch seltene Reitabzeichen. Sein Sohn Walter startete mit den selbst gezogenen Pferden in den 1970er- und 80-er Jahren auf Turnieren in der Dressur bis Klasse L und im Springsport bis zur Klasse S. Seine Ausbildung als Landwirtschaftstechniker komplettierte Walter in Holstein, wo bis heute die besten Springpferde herkommen. Die Familie Teufel züchtet seit vielen Jahren selbst mit viel Passion und großem Erfolg Holsteiner Sportpferde: Der dort geborene "Al Capone" nahm mit einem saudischen Reiter 2012 bei den Olympischen Spielen teil.

Da im Dorf die Ausdehnungsmöglichkeiten begrenzt waren, siedelte die Familie mit ihrem Betrieb in den 1970er-Jahren in den Holderstock aus. "In der ersten Halle, die wir bauten, waren am Rand Boxen für die Schweine und in der Mitte konnte geritten werden", erzählt Walter Teufel. Sie wurde auch gern von den Aktiven des Reitclubs Altenheim genutzt, die damals noch keine eigene Reithalle hatten.

Seit den 90er-Jahren leben nicht mehr nur die Pferde der Familie Teufel auf der Anlage

Später baute Walter Teufel, inzwischen mit der pferdebegeisterten Mechthild verheiratet, eine eigene Reithalle. Ihre Söhne Gerd, Jochen und Thomas starteten bis zum Erreichen der Altersgrenze 2014 regelmäßig bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im Springen, stets mit selbst gezogenen Pferden. Jochen, der für seine Erfolge das goldene Reitabzeichen bekam und seine Lehre als Pferdewirt mit der Auszeichnung "Stensbeck-Plakette" abschloss, gewann ebenso wie sein Bruder Thomas mit dem deutschen Team Nationenpreise. Inzwischen haben Jochen, Bachelor in Betriebswirtschaft, und Thomas, Master in Wirtschaftswissenschaften, ihr Studium abgeschlossen und kümmern sich um die Pferde auf dem elterlichen Hof.

Sie bilden gemeinsam die Pferde aus, starten auf Turnieren und erteilen auch Reitunterricht. Gerd, der früher selbst erfolgreich im Sattel saß, hat ebenfalls studiert und ist Master in Agri-Business. Er betreibt die Schweinezucht, während Vater Walter alles im Blick hat und tatkräftig anpackt.

Ende der 1990er-Jahre zog das erste Pensionspferd von Freunden auf dem Hof ein und schon bald fragten Reiter nach, ob auch sie ihre Tiere dort unterstellen und die idealen Bedingungen für ihr Hobby nutzen könnten. Entlang der Reithalle wurden Boxen gebaut, später kam noch eine zweite Reithalle hinzu. Viele Freizeit- und Turnierreiter schätzen es sehr, dass sie dort optimal trainieren und ausreiten können und dass sich ihre Pferde auch auf den Weiden entspannen dürfen.

Seit einigen Monaten steht auf dem Hof ein Shetlandpony für Tjark und Rieke, die Kinder von Gerd Teufel und seiner Frau Nina: Die Pferdeliebe liegt der Familie eben in den Genen.

Pferde in Neuried: Früher gab es auf jedem der Bauernhöfe in Neuried Pferde, um die Arbeit auf dem Feld zu verrichten. Heute sind Ponys und Pferde beliebte Freizeitpartner der Menschen.

Die aktuelle Situation: Wie Bürgermeister Jochen Fischer bei den "Ichenheim Classics" berichtete, gibt es 550 Pferde in Neuried. Die Bandbreite reicht vom Mini-Shetland-Pony über Westernpferde bis zu Hochleistungssportlern. Pferdebetriebe: Die Tiere werden in verschiedenen Reitanlagen gehalten, von denen die Lahrer Zeitung vier in einer kleinen Serie vorstellt. Sportpferde Teufel: Die Anlage der Familie Teufel befindet sich bei Altenheim. Ihre selbst gezüchteten Pferde sind auf internationalen Turnieren unterwegs.