Der Freiburger Lars Schäfle (rotes Trikot) überraschte mit seinem Titel bis 86 kg. Archivbild: Herzog Foto: Lahrer Zeitung

Ringen: Alexander Semisorow und Lars Schäfle holen in Aschaffenburg den Titel / Annika Wendle wird Zweite

Die besten Freistil-Ringer kommen zwar in diesem Jahr aus Hessen. Allerdings standen bei den Deutschen Meisterschaften gleich fünf Athleten des Südbadischen Ringerverbandes (SBRV) im Finale.

Dass nur Alexander Semisorow und Lars Schäfle den Titel in der Frankenhalle in Aschaffenburg holten, schmälert die Leistung in keiner Weise. Vor allem der Freiburger Schäfle sorgte mit seinem Sieg in der 86 kg Klasse für eine Überraschung. Nach zwei Überlegenheitssiegen im Viertel- und Halbfinale stand er im Endkampf dem favorisierten Ergün Aydin (SV Hallbergmoos) gegenüber und ließ den SBRV mit seinem 10:6 Punktsieg jubeln.

Zuvor hatte bereits Ausnahmetalent Alexander Semisorow (RV Rümmingen) seinen vierten Männertitel in nun drei verschiedenen Gewichtsklassen durch einen 7:4 Punktsieg über Tim Stadelmann (SV Nürnberg) perfekt gemacht. Er war als Vorjahresmeister der 65 kg Klasse bis 70 kg aufgerückt und hatte auch hier die Konkurrenz souverän im Griff. Nach zwei vorzeitigen Überlegenheitssiegen wurde er erst im Halbfinale von Dawid Wolny (TSV Gailbach) gefordert, behielt aber gegen den Hessen mit 8:2 klar die Oberhand. Für Titelverteidiger Manuel Wolfer (RG Hausen-Zell/61 kg) endete der Aufstieg in die höhere Gewichtsklasse 65 kg mit Rang drei. Er war im Viertelfinale an Vorjahresmeister Kevin Henkel (TSV Dewanmgen) knapp mit 2:3 gescheitert. Im Kampf um Bronze besiegte er Kai Burkon (KV Riegelsberg) vorzeitig mit 10:0. In der gleichen Gewichtsklasse gab es durch den Freiburger Adrian Wolny nach einem 3:1 Sieg über Yannick Ott (KSC Hösbach) ebenfalls eine Medaille, die bronzen glänzte. Der Hofstetter Nico Mergerle (ASV Urloffen) hatte nach vier Siegen den Endkampf im leichtesten Limit bis 57 kg erreicht, wo er dem aktuellen deutschen Juniorenmeister Horst Lehr (VfK Schifferstadt) mit 0:4 Punkten unterlag und Vizemeister wurde.

Gleich zwei Silbermedaillen gab es für den TuS Adelhausen. Während Felix Krafft im Schwergewicht die 0:10 Niederlage gegen den international erfahrenen Nick Matuhin (1. Luckenwalder SC) gut verkraften und sich vor allem durch den klaren 10:0 Halbfinalsieg über Robin Ferdinand (ASV Boden) über die Medaille freuen konnte, musste Michael Kaufmehl im 92 kg Limit sich dem mehrfachen Titelträger William Harth (ASV Mainz) mit 0:3 beugen.

Für Vereinskamerad Pascal Ruh kam im Viertelfinale durch eine 1:7 Niederlage gegen Kevin Lucht (KSV Pausa) ebenso das vorzeitige Aus wie für Thomas Gebhardt (KSV Appenweier) und Hoijatollah Sarivi (RG Waldkirch-Kollnau). Kaum besser erging es Timo Moosmann und David Brenn vom KSV Tennenbronn. Während Brenn in der Hoffnungsrunde gegen Emanuel Krause (1. Luckenwalder SC) bei der 8:10 Niederlage einen großen Kampf lieferte, war für Moosmann (61 kg) nach einer ebenso bitteren 10:12 Niederlage gegen Roman Walter (ASV Hof) schon in der Qualifikation Schluss. Sie belegten die Plätze zehn und elf. In der Länderwertung siegte Hessen mit 70 Punkten vor Südbaden (58) und Bayern (53).

Bei den Frauen erreichte Annika Wendle (ASV Altenheim) Platz zwei, nachdem sie das Finale gegen Titelverteidigerin und Olympiateilnehmerin Nina Hemmer (AC Ückerath) mit 2:6 verlor und dabei einen guten Kampf zeigte. Bronze gab es für Elena Brugger (TuS Adelhausen) nach einen 11:0 Sieg gegen Anne Nürnberger (KSC Jena). Im Poolkampf war sie an der späteren Meisterin Sandra Paruszewski (AV Sulgen) mit 1:3 gescheitert. Jeweils Fünfte wurden Johanna Meier (WKG Weitenau-Wieslet) und Sarah Mester (RG Hausen-Zell).

Nachdem die letzten nationalen Einzel-Titelkämpfe der Männer und Frauen in Aschaffenburg vergeben wurden, steht der SBRV nach 2016 und 2017 zum dritten Mal in Folge als Gesamtsieger aller Deutschen Meisterschaften (Jugend, Junioren, Frauen und Männer) fest. Mit 625 Punkten hatte Südbaden einen deutlichen Vorsprung vor Bayern (587), Württemberg (548) und Nordrheinwestfalen (434).