Frederik Simak (links) beim Singen der Nationalhymne vor dem Spiel gegen Frankreich. Foto: Klaus

Zweiter Platz beim 4-Nationen-Turnier der U20-Auswahl in Konstanz. Hochkarätiges Teilnehmerfeld

Während sich derzeit in Kroatien die besten Nationalmannschaften Europas messen, war der U20-Unterbau in Konstanz gefordert. Beim 4-Nationen-Turnier in der Schänzle-Halle wusste vor allem der Ex-Altenheimer Frederik Simak zu gefallen.

Zigtausende von Touristen zieht es jedes Jahr an den Bodensee. Die unversehrte Altstadt von Konstanz, die frische Luft und natürlich ganz viel Wasser sind schließlich gute Argumente, der Region einen Besuch abzustatten. Auch die U20-Handballnationalmannschaften Deutschlands, Frankreichs, Spaniens und Portugals zog es am vergangenen Wochenende in Richtung Konstanz. Allerdings nicht zum Urlaub machen, als vielmehr für eine Standortbestimmung in Sachen Handball: Beim 4-Nationen-Turnier trafen die besten U20-Nationalteams der Welt in der Konstanzer Schänzle-Halle aufeinander.

Nicht nur mit dabei, sondern immer mittendrin im Gewühl war auch der gebürtige Friesenheimer und ehemaliger Altenheimer Spieler Frederik Simak. Der wurfgewaltige Rückraumspieler vom Bundesligisten Füchse Berlin ist die treibende Kraft im Spiel der Truppe von Neu-Bundestrainer André Haber und hatte mit seinen Toren und seiner resoluten Abwehrarbeit maßgeblichen Anteil am 2. Platz in der Gesamtwertung, den sich das deutsche Team nach einem Unentschieden gegen Portugal und einer deutlichen Pleite gegen den souveränen Turniersieger Frankreich im letzten Spiel mit einem knappen 25:24-Triumph über Spanien sicherte.

Am Eröffnungstag hatte Simak noch mit sechs Toren und zahlreichen Assists beim 30:30-Remis gegen Portugal glänzen können, die herbe 25:32-Schlappe am zweiten Wettkampftag gegen die technisch versierteren und handlungsschnelleren Franzosen konnte aber auch der Wahl-Berliner auch aufgrund eines lädierten Ellenbogens nicht verhindern: "Die Franzosen sind individuell einfach extrem stark. Da haben wir in der Abwehr nie eine Lösung gefunden", erklärt Simak nach dem Spiel im Gespräch mit der Lahrer Zeitung. "Außerdem war unsere Chancenverwertung katastrophal."

Wie ernst das Mini-Turnier, das trotz des großen Schattens der parallel startenden Europameisterschaft der Männer in Kroatien knapp 1500 Zuschauer an den drei Wettkampftagen in die Halle zog, von den Trainern genommen wurde, verdeutlicht der Pressesprecher der HSG Konstanz, Andreas Joas: "Für die Spieler gab es kaum Freizeit. Da standen ständig Videosichtungen der Gegner und Trainingseinheiten auf dem Programm."

Etwas Zeit seine Familie zu sehen, die extra für das Turnier an den Bodensee gereist war, hatte Simak damit nur in der Halle nach den Spielen: "Jetzt war wirklich kaum Zeit. Aber ich war ja über Weihnachten zu Hause, bevor ich wieder zurück nach Berlin musste", so Simak, der mit den Füchsen derzeit hinter dem amtierenden deutschen Meister, den Rhein-Neckar-Löwen, auf dem zweiten Platz der Bundesliga steht. Und natürlich rechnen sich Simak und die Füchse trotz des Abgangs ihres serbischen Superstars Petar Nenadic noch einiges aus, auch wenn der ehemalige Altenheimer, der in wenigen Tagen seinen 20. Geburtstag feiert, natürlich versucht, den Ball flach zu halten: "Wir müssen von Spiel zu Spiel gucken, wie es läuft. Die Qualifikation für die Champions League wird mit Sicherheit schwer werden."

Trainer Haber zeigte sich nach der Partie gegen Spanien zufrieden mit der Leistung seines Teams, sieht aber auch noch Luft nach oben: "Wir können mit dem Sieg sehr zufrieden sein. Aber natürlich nehmen wir auch viele Erkenntnisse aus dem Turnier mit und wissen, dass wir uns noch steigern müssen."