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Altenheimer beraten über Nutzung der alten Bahnhofswirtschaft / Gastronomie und Wohnungen angedacht / Zuschüsse vom Land

Altenheim - Die Pläne für die Nutzung der Bahnhofswirtschaft in Altenheim sind in Arbeit. Zur Diskussion stehen Ferienwohnungen oder Wohnungen in Kombination mit gewerblicher Nutzung und Gastronomie.

Änderungen am Gebäude sollen vorgenommen werden 

Cornelia Haas und Willi Sutter vom Planungsbüro "Sutter 3" haben in der jüngsten Altenheimer Ortschaftsratssitzung die Projektentwicklung für das Bahnhofsgebäude vorgestellt. Im Oktober wurde das Objekt vom Erdgeschoss bis zum Dachgeschoss unter die Lupe genommen und die Möglichkeiten geprüft. "Das Gebäude befindet sich in einem Mischgebiet ohne Bebauungsplan. Die Genehmigung aus dem Jahr 2010 für die gastronomische Nutzung liegt vor, allerdings nicht die Baugenehmigung für das Gebäude", erklärten Haas und Sutter. Schwierigkeiten bereite die Grenzbebauung, weswegen alles etwas beengt sei. "Positiv ist, dass das ortsbildprägende Gebäude nicht unter Denkmalschutz steht", so Haas.

Unzulässig seien die Fenster des Hauptgebäudes zum tieferliegenden Dach des Nebengebäudes mit dem Saal. Möglichkeiten seien hier die Ertüchtigung des Daches des Nebengebäudes oder die Schließung der Fenster. Letztere Möglichkeit wurde von Haas bevorzugt, da die baulichen Gegebenheiten dies ermöglichen würden und es die günstigere Alternative sei.

Kein Saal für Veranstaltungen

B ei den Planungen wurde favorisiert, den Saal nicht für Veranstaltungen zu nutzen, sondern im Erdgeschoss Räume für zwei Gewerbebetriebe und einen kleinen Gastronomiebetrieb zu bieten. Im ersten Obergeschoss und im Dachgeschoss gebe es Platz für insgesamt neun Wohnungen oder Ferienwohnungen.

Sutter stellte die finanzielle Sicht des Projekts vor. Viele Möglichkeiten biete das Gebäude, auf dem Markt sei insbesondere die Nachfrage nach kleineren Wohnungen vorhanden. Die Gastronomie könnte die Ferienwohnungen ergänzen. Die gute Lage mit der Nähe zum Elsass, Offenburg, Lahr und dem Europa-Park biete gute Voraussetzungen. Sicher sei laut den Berechnungen von Sutter, dass Gewinne erwirtschaftet werden und sich das Projekt auf das Jahr gesehen selbst tragen würde. Um einen Investor zu finden, müsste das Projekt entsprechend ausgeschrieben werden. Daraufhin könnte bei einer Infoveranstaltung über weitere Details informiert werden. "Nach Schätzungen der Gewinn- und Verlustrechnung ist es ein attraktives Projekt für einen Investor", so Sutter.

Projekt in Umkirch könnte Vorbild sein 

Da in den Ausführungen auch die Einrichtung seniorengerechter Wohnungen angesprochen wurden, vermisste Ratsmitglied Peter Heuken den Einbau eines Aufzugs. Dieser sei rechnerisch enthalten, wie Sutter erklärte, jedoch handle es sich nur um ein Flächenkonzept und keine konkrete Planung.

Uta Adam erkundigte sich nach den Möglichkeiten, wie die Gemeinde auch weiterhin den Finger auf dem Gebäude haben könnte. Schließlich habe die Gemeinde das Gebäude nicht gekauft, um es sofort wieder zu verkaufen. Sutter erläuterte daraufhin, dass eine Variante analog zu einem Projekt in Umkirch möglich sei. Hier wurde im Rahmen der Baumaßnahme ein Bürgersaal für die Gemeinde errichtet. Auch Erbpacht sei eine Alternative, werde aber von Investoren nicht gerne angenommen.

Info: Kosten

Die Bahnhofswirtschaft liegt im Gebiet des Landessanierungsprogramms (LSP), wodurch für Sanierungsmaßnahmen – auch von Privat – ein Zuschuss beantragt werden kann. Für Altenheim werde mit 300 000 Euro für den Bahnhof gerechnet. Bei einem Zuschuss sei der Mittelbedarf beim Ausbau mit Wohnungen laut Sutter bei rund 1,9 Millionen Euro, beim Ausbau mit Ferienwohnungen bei 1,8 Millionen Euro. Ratsmitglied Peter Heuken erkundigte sich nach der gesetzten Höchstmarke von 40 000 Euro für Zuschüsse im Rahmen des LSP. Laut Ortsvorsteher Jochen Strosack wurde bei größeren Projekten auch in den anderen Ortsteilen eine Ausnahme gemacht.