Ringen ist ihr Leben: Die Altenheimerin Annika Wendle opfert viel für ihren Sport. Foto: Bühler

Seit 14 Jahren ist die Altenheimerin Annika Wendle Ringerin. In Freiburg im Sportinternat

Annika Wendle ist in Altenheim nicht nur als Ringerin bekannt, sondern auch als Persönlichkeit. Die mehrfache deutsche Meisterin und WM-Teilnehmerin kann freilich von ihrer Sportart nicht leben.

Durch ihren Vater Ralf, immerhin ehemaliger Bundesligaringer und inzwischen beim ASV Altenheim Trainer, ist Annika Wendle zum Ringen gekommen. "Mit sechs Jahren habe ich zusammen mit meiner älteren Schwester Nadja mit dem Ringen begonnen." Während Nadja mittlerweile nicht mehr ringt, hat die sympathische Studentin in den vergangenen Jahren zahlreiche Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene errungen. "Zunächst war ich in Altenheim im Turnen. Doch dort wurden lediglich irgendwelche Spiele gespielt, anstatt dass wirklich geturnt wurde. Das war mir zu wenig", erinnert sich die 20-Jährige. Nach dem Besuch der Johann Henrich-Büttner Grundschule wechselte sie auf das sportorientierte Oken-Gymnasium nach Offenburg. Um Schule und Sport noch besser unter einen Hut zu bekommen ging sie ab der 11. Klasse auf die Staudinger Gesamtschule in Freiburg und wohnte gleichzeitig im dortigen Sportinternat. Wendle berichtet: "Wenn ich durch das viele Training Unterrichtsstoff verpasst habe, habe ich in Freiburg in der Schule Nachhilfe bekommen." Wichtig war und ist es der Sportlerin, dass sie mit Samira Joos und Elena Brugger zwei Freundinnen hat, die selbst Ringerinnen sind, beziehungsweise waren. Freilich ist Frauenringen noch immer nicht so etabliert, wie das Männerringen. Anekdoten zu dem Thema hat Wendle schnell parat. In der Schule sei sie von ihren männlichen Schulkameraden zum Armdrücken aufgefordert worden. Doch mit der Zeit hätte das Interesse abgenommen und sie sei als einzige weibliche Ringerin in ihrer Schulklasse gar nicht mehr so etwas Besonders gewesen.

Zuletzt verbrachte sie einen Lehrgang auf Fuerteventura, der vom Deutschen Ringerbund finanziert wurde. Ihre Reisen zu verschiedenen Turnieren werden ebenso vom ASV Altenheim unterstützt. "Ich wohne in Freiburg, komme aber gerne am Wochenende nach Hause und freu mich dann auf meine Eltern Simone und Ralf, die mir ein sehr großer Rückhalt sind", erklärt Annika Wendle zum Abschluss im Gespräch mit unserer Zeitung. Doch da auch eine mehrfache deutsche Meisterin von ihrer Sportart nicht leben kann, möchte Wendle deshalb Sport- und Mathematiklehrerin werden.