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Ortschaftsrat: Altenheimer wollen Abstellen der Autos entlang der Zufahrtsstraßen eindämmen

Die Parksituation an den Badeseen ist ein Dauerbrenner im Ortschaftsrat Altenheim. Nun denkt das Gremium über eine kostenpflichtige Parkfläche nach, um die Rettungswege zu den Seen frei zu halten.

Altenheim. Jährlich ist es in der Sommerzeit das gleiche Bild: die Straßen zu den Badeseen sind zugeparkt, auf Halteverbotsschilder wird nicht geachtet. Ein Durchkommen der Rettungsdienste ist nicht gesichert. "Im Ernstfall wäre das dramatisch", betont Ortsvorsteher Jochen Strosack. Nun möchte der Ortschaftsrat mit einer Parkraumbewirtschaftung dem entgegenwirken. Bei der Landesgartenschau in Lahr kam man mit der Firma "Kom-Parking" in Kontakt. Firmenmitarbeiter Jan Petzold stellte in der jüngsten Ortschaftsratsitzung zunächst das Unternehmen vor, bevor er in die Auführungen für das für Altenheim mögliche Konzept einstieg. "Möglichkeiten sind solarbetriebenen Parkscheinautomaten oder einer elektrischen Schranke", sagte Petzold. Bei den Parkscheinautomaten wäre Personal vor Ort, das kontrolliert und Tickets verteilt, wenn nicht bezahlt wurde. Im Bereich Fohlengarten wurde zunächst eine 4000 Quadratmeter Fläche angedacht, die mit einer Holzumrandung eingefasst werden soll. Hier könnten 170 Fahrzeuge parken. Mit einer Beschilderung soll auf die Parkgebührenpflicht und die Parkautomaten hingewiesen werden. Die Höhe der Parkgebühren sei seitens der Gemeinde festzulegen.

Um das Parken entlang der Straße einzudämmen sollte, so die Empfehlung Petzolds, die Fahrbahn beengt werden, dass nur eine Zufahrt möglich ist. Hier würde die Firma dann das "Hausrecht" benötigen, um falsch parkende Autos abschleppen oder Parkkrallen anbringen zu können. "Die private Bewirtschaftung bringt den Vorteil, dass auch ausländische Parksünder zur Rechenschaft gezogen werden", erklärte Petzold. Während das Landratsamt nur begrenzt tätig werden könne, würden Verstöße in diesem Bereich privatrechtlich verfolgt. Wird nicht bezahlt, wird der Fall, so Petzold, an ein Inkassobüro übergeben. Auch am Wacholdersee sollen zwei bis drei Automaten aufgestellt werden.

Umfangreiche Diskussionen folgten auf die Vorstellung durch Petzold. Wurde bei einer vorherigen Diskussion eine Parkfläche hinter dem Damm bevorzugt, stimmten im Rahmen der Sitzung immer mehr Räte dafür, die Parkfläche vor den Damm zu verlegen, um die Straßen von Wildparkern frei zu halten. Bernd Uebel kritisierte, dass Parkverstöße bislang nicht geahndet wurden und appellierte dafür, dieses Problem vorher zu lösen, ehe die Parkraumbewirtschaftung eingeführt werde. Roland Stoll appellierte, auch den Naturschutz zu beachten. Die zunächst angedachte Fläche sei nahe am Wald und es würden Biotope zerstört. Er bat die Ratsmitglieder, die Maßnahme zu überdenken.

Dass der Parkplatz etwas größer sein sollte schlug Gerhard Moser vor. "200 bis 220 Fahrzeuge sollten auf dem Parkplatz einem Stellplatz finden, sonst wird das Problem wieder auf die Straße verlagert", sagte Moser. Niko Adam befürchtete Unmut unter den Bürgern: "Einen Parkplatz zu erstellen, der weiter vom See entfernt ist und dafür auch noch bezahlen, könnte zu Kritik seitens der Bürger führen."

Schließlich stimmten im Bereich Fohlengarten zehn Räte für die Parkfläche vor dem Damm, einer enthielt sich. Neun Räte waren für die Parkraumbewirtschaftung mit Gebührenerhebung, zwei dagegen. Neun zu zwei war auch das Ergebnis der Abstimmung hinsichtlich der Parkraumbewirtschaftung beim Wacholdersee.

Die Idee, dass auch beim Forum am Rhein eine Parkraumbewirtschaftung erfolgen soll, wurde im Rahmen der Abstimmungen des Ortschaftsrats zurückgestellt. Hier wolle man erst einmal abwarten, wie sich die Situation entwickelt und ob ein Eingreifen überhaupt notwendig ist.