Schutterwalds Christoph Baumann im Duell mit Elgersweiers Philipp Hackl. Foto: Wendling

Tabellenführer HGW geht im Spitzenspiel der Südbadenliga am Bodensee gegen den Verfolger baden. Schutterwald patzt

Wer ein Spitzenspiel auf Augenhöhe erwartet hatte wurde enttäuscht. Zu überlegen zeigte sich die HSG Konstanz beim Duell mit Hofweier. Keinen Nutzen daraus ziehen konnte Verfolger TuS Schutterwald. Die Baumann-Sieben unterlag Elgersweier.

(ps). HSG Konstanz 2 - HGW Hofweier 30:18 (15:7). Was es bedeutet gegen hochmotivierte Talente anzutreten, von denen einige in der nächsten Saison dem Zweitliga-Kader angehören, mussten HGW-Trainer Michael Bohn und sein Team am späten Samstagmittag in der Konstanzer Schänzlehalle schmerzlich erkennen. Ob Jonas und Samuel Löffler, Samuel Wendel oder Joshua Braun, sie waren einfach nicht in den Griff zu bekommen. Auf der Gegenseite gab es kaum ein Durchkommen gegen die Abwehrarbeit der Hausherren. Und wenn es gelang zum Abschluss zu kommen, stand immer wieder U20-Nationaltorwart Moritz Ebert im Weg. So nahm das Unheil schon früh seinen Lauf. Nur zwei Treffer durch den HGW bis zur 15. Minute sprechen Bände.

Nach der Pause konnte der HGW die Partie 17 Minuten lang einigermaßen ausgeglichen gestalten. Beim 23:17 war der 15:7-Halbzeitsrückstand sogar um zwei Treffer geschmolzen. Dreimal Stefan See, zweimal Marko Bures hatten in dieser Phase für ihr Team getroffen. Danach scheiterten die HGW-Angreifer aber viermal aus aussichtsreichen Positionen, darunter vom Siebenmeterpunkt. Die Gastgeber bestraften das konsequent und Jonas Löffler und Samuel Wendel mit zusammen sechs HSG-Treffern in Serie in den Schlussminuten machten das Debakel komplett. Nach dreizehn torlosen Minuten gelang Lukas Schade fünfzehn Sekunden vor dem Ende noch ein Treffer zum Endstand.

HGW: Nikolic, Langenbach, Spraul, Barbon, Schnak, Monschein, Schade 2, Herzog 1, See 7/1, Bures 5/3, Häß, Blasius 1, Groh 2.

(tom). HC Hedos Elgersweier – TuS Schutterwald 30:23 (14:13). Nur in der ersten Halbzeit zeigten sich die Gäste im Derby auf Augenhöhe. Schutterwald begann stark, zeigte Körperspannung in der Abwehr und schaffte eine 8:3-Führung (16.). Dann aber brachen innerhalb kürzester Zeit verletzungsbedingt mit Tim Heuberger, Andreas Bachmann und Yannick Cesar drei wichtige Bausteine weg. Die Struktur im TuS-Spiel ging verloren. "Wir haben fortan zu überhastet agiert, Elgersweier durch fehlerhaftes Abwehrverhalten aufgebaut und im weiteren Verlauf immer wieder zu Gegenstößen eingeladen", monierte Schutterwalds Trainer Nico Baumann. Als zusätzlicher "Genickschlag" wirkte sich aus, dass Hedos-Spieler Christopher Räpple Sekunden vor der Pause ansatzlos aus 15 Metern abzog und so das 14:13 erzielte. Das Spiel blieb zwar auch anfangs der zweiten Hälfte beim 18:17 (40.) noch ausgeglichen. Doch die letzteKraft fehlte auf Schutterwälder Seite. Elgersweier wurde im Minutentakt stärker, zeigte mehr Einsatz. Über 23:19 (46.) pendelte sich die Führung bei konstanten drei bis vier Treffern ein, ehe die Gastgeber in der Schlussphase endgültig enteilten. "Es war schade, weil wir genau richtig begonnen, nach den personellen Wechseln aber den Faden zunehmend verloren haben", so Baumann.

Schutterwald: Herrmann, F. Heuberger; Wöhrle 1, Ehrler 1, T. Heuberger 2, Bachmann 1, Cesar 2, Huck 4, Möschle, Baumann 7/2, Pilsitz 1, Harter 4, Seigel, Schöttler.

TuS Altenheim – SG Muggensturm/Kuppenheim 29:27 (11:14). Es ist kennzeichnend für die laufende Runde, dass sich Teams, mit denen kürzlich nicht mehr zu rechnen schien, wieder ein Comeback in Sachen Relegationsplatz schaffen. Im direkten Vrgleich zweier solcher Kandidaten behaupteten sich am Samstag in der Herbert-Adam-Halle wiedererstarkte Gastgeber gegen nicht viel schwächere SG-Akteure. Gerade in den ersten 30 Minuten rief die von Kalman Fenyö betreute Gastmannschaft ihre taktischen Stärken ab, allerdings auch bedingt durch Altenheimer Schwächen und Fehler. Den schwachen Start glich der Riedverein – ein weiteres Kennzeichen der aktuellen Form – mit viel Laufarbeit, Disziplin in der Abwehr und cleverem Abschluss. Das war indes nicht genug, den aufgelaufenen Rückstand bis zur Pause wieder komplett zu kompensieren. Nach der Pause machte sich der TuS mit Vehemenz an die Aufholjagd, doch es dauerte nahezu eine Viertelstunde, bis sich Biss und die Reduzierung der eigenen Fehlerquote in Zahlen ausdrückten. Die Abwehr um den stark haltenden Philipp Grangé stand immer besser, auch die Kulisse in der Halle machte sich bemerkbar. Beim 19:19 (42.) war der sprichwörtliche Bock umgestoßen, fortan legten die Gastgeber vor. Die Rollen hatten sich umgekehrt im vergleich zur ersten Hälfte. Das Spiel blieb auf hohem Niveau umkämpft, da auch die SG mit Blick auf die tabellarische Situation nicht zurückstecken wollte. Am Ende legte Marco Fels zum 28:26 vor, der TuS verteidigte geschickt die Führung.

TuS: Grangé, Schäfer; Sutter 6, Teufel 3, Fels 2, S. Rudolf 3, Meinlschmidt 8, Höfer, Heini, Kugler 5/3, Biegert 1, Gieringer, Michel, N. Rudolf 1.*

SG Kappelwindeck/Steinbach – TB Kenzingen 37:29 (17:15). Nichts zu holen gab es gestern aus Kenzinger Sicht, obgleich die Gäste dank eines passablen Abwehrauftretens in den ersten 15 Minuten und einem Zwischenstand von 7:7 (15.) das Geschehen noch offen gestalten konnten. Dann aber brach sich neben eigenen leichten Fehlern der Tempohandball der SG immer mehr Bahn, schnell zog Kappelwindeck über 13:10 (24.) weg, obgleich Kenzingen ein vorzeitiges Enteilen des Gegners noch zu verhindern verstand. Für vollendete Tatsachen sorgten die Hausherren bis zur 40. Minute, als mehrfach die Außen- und Halbpositionen taktisch gewinnbringend eingesetzt werden konnten. Über 24:18 (39.) und 28:23 (47.) bestanden kaum noch Zweifel am Sieger der 60 Minuten, wenngleich sich die Gäste nie komplett aufgaben. In den Schlussminuten ging allerdings die Ordnung in der Defensive verloren, Kappelwindeck konnte aus recht unbedrängter Lage noch etwas auf das Gesamtergebnis draufsatteln, womit Kenzingen angesichts von fast 40 Gegentreffern unter dem Strich etwas zu hoch besiegt wurde. Ungerechtfertigt war der Sieg dagegen nicht, die SG wusste das taktisch reifere Gesamtpaket vorzulegen.

TB: Mikucionis; Michelbach 4, Jäger 6, Grieger, Rigl 1, Blum 2, Fedorov 4, Rollinger 3, Steponavicius 4, Rasikevicius 5.