Eine solche Medaille bekommen alle "Finisher" auf Hawaii. Foto: Privat Foto: Lahrer Zeitung

Triathlon: Altdorfer Jochen Lehmann absolviert Ironman / Drei weitere Ortenauer unter zehn Stunden im Ziel

Es war ein denkwürdiger Ironman auf Hawaii am Wochenende – nicht nur wegen des Streckenrekords von Gesamtsieger Jan Frodeno. Auch vier "Eisenmänner" aus der Ortenau werden dieses Rennen wohl so schnell nicht vergessen.

Um kaum ein Ausdauerrennen ranken sich so viele Mythen wie um den Ironman auf Hawaii. Traditionell sind die deutschen Starter auf der Insel besonders stark, in diesem Jahr gab es gar einen Doppelsieg durch Jan Frodeno bei den Männern und Anne Haug bei den Frauen. Doch nicht nur bei den Profis sind Deutsche stark vertreten, auch im Amateurbereich nehmen Jahr für Jahr viele "Eisenmänner" und "Eisenfrauen" aus der Bundesrepublik teil. Einige davon kommen aus der Ortenau.

Um 6.55 Uhr geht’s mit Schwimmen los

Der Altdorfer Jochen Lehmann von der LG Geroldseck Lahr feierte in Kailua-Kona seine Hawaii-Premiere und absolvierte generell erst seinen dritten Ironman. Sein Ziel war deshalb vor allem, die Zeit auf Hawaii zu genießen. Am Ende stand für den 35-Jährigen eine Endzeit von 9:41:36 Stunden auf der Uhr – schneller war er bislang bei seinen beiden Ironman-Starts in Frankfurt noch nicht gewesen, auch wenn dort die Radstrecke aufgrund einer Baustelle 185 statt 180 Kilometer lang war. "Wenn man nur die Zeiten vergleicht, ist das meine neue Bestzeit", sagte Lehmann nach dem Rennen.

Gemeinsam mit rund 2500 Startern ging es für ihn um 6.55 Uhr Ortszeit mit 3,8 Kilometern im Pazifik los. 1:11:18 Stunden später kam Lehmann wieder aus dem Wasser. Das Fazit zur Schwimmzeit: "Für mich akzeptabel." Anschließend ging es aufs Rad, 180,2 Kilometer lagen vor ihm. Das erste Drittel der Radstrecke liefen gut, im Schnitt fuhr der Altdorfer 40 Stundenkilometer schnell. Danach machte ihm aber der Gegenwind zu schaffen. "Bei Kilometer 170 war ich dann auf einmal leer – nichts ging mehr", berichtet Lehmann. Die letzten zehn Kilometer ging es nur noch ums Ankommen, am Ende stand eine Radzeit von 4:46:30 Stunden in der Statistik. Doch schon beim Wechsel merkte Lehmann was los war, sein Rücken machte Probleme. Vor dem abschließenden Marathon ließ er sich beim Wechsel etwas mehr Zeit, danach ging es ihm wieder besser.

Und bevor es nach zehn Laufkilometern auf den Highway ging, gab’s vorher noch einen Kuss für seine Frau Simone, die ihn nach Hawaii begleitet hatte. Dadurch gestärkt – und mit Eiswürfeln in der Mütze und unter dem Shirt – ging es "mit Höhen und Tiefen, gehen und laufen" weiter. "Als ich die Palani Road runter lief, wusste ich, dass ich es gleich geschafft habe – ab hier war es dann voller Genuss. Der Zieleinlauf über den Ali’i Drive war das Größte", berichtet der Altdorfer vom Marathon, den er in 3:33:43 Stunden absolvierte. Für ihn sei das gesamte Event ein Traum gewesen, so Lehmann. Ein Traum, der mit Bestzeit geendet ist.

Scheiderbauer Vierter in seiner Altersklasse

Ebenfalls eine persönliche Bestzeit stellte der Offenburger Jörg Scheiderbauer in Hawaii auf. Mit 9:04:25 Stunden wurde der 42-Jährige in seiner Altersklasse AK40 Vierter. Wie Lehmann hatte auch Scheiderbauer mit dem Wind zu kämpfen. "In den Tagen vor dem Wettkampf beim Training war es lange nicht so windig, das war selbst für mich als erfahrenen Radfahrer heftig", gab er nach dem Rennen zu. Am Ende aber war auch er sehr zufrieden. "Es ist wirklich ein ganz besonderes Rennen hier. Die Stimmung und auch die Bedingungen auf Hawaii sind einfach einzigartig. Und ich bin mehr als stolz, hier sogar eine neue persönliche Bestzeit erreicht zu haben", sagt Scheiderbauer.

Zufrieden darf auch Jochen Burkart sein. Der gebürtige Seelbacher und Lehrer am Geroldecker Bildungszentrum kam nach 9:53:47 Stunden ins Ziel und blieb damit ebenso unter der Zehn-Stunden-Marke wie der Haslacher Thomas Vetter (9:56:57 Stunden). Damit gehört nun auch der Arzt Vetter zum Kreis der "Finisher" auf Hawaii. 2012 hatte er nach einer Verletzung noch aufgeben müssen. Nun darf auch er eine "Finisher"-Medaille sein Eigen nennen.