Ein Windrad des Typs E138 EP3 E2 soll auf den Kallenwald errichtet werden. Mit einer Höhe von 229,5 Metern soll es die größte einzelne Windanlage der Ortenau werden. Foto: Enercon

Seelbach - Nach dem Ortschaftsrat Schönberg hat auch der Gemeinderat einem Änderungsantrag der Windradbauer auf dem Schönberg grundsätzlich zugestimmt.

Anders als ursprünglich geplant (und vom Landratsamt im Februar 2020 genehmigt) will die Windpark Kallenwald GmbH dort nun ein Windrad des Typs E138 EP3 E2 errichten. Es gilt als moderner als das zunächst geplante Modell und weist praktisch identische Werte bei der Gesamthöhe (gut 229 Meter) und der Nennleistung auf (4200 kw). Fundamentdurchmesser (22 Meter), Kranstellfläche (1505 Quadratmeter) und Turmdurchmesser (8,73 Meter) sind sogar geringer als beim ursprünglich vorgesehenen Modell.

Bedenken hatten die Ortschaftsräte trotzdem, denn der Schallpegel der neuen Anlage soll um 0,5 Dezibel höher liegen als bei der zuvor geplanten Anlage (106 Dezibel gegenüber 105,5 Dezibel).

Anlage soll in der zweiten Jahreshälfte 2023 in Betrieb gehen

Klaus Preiser, technischer Geschäftsführer der Gesellschaft, erklärte dazu, dass die Schallentwicklung "unmerklich höher sein könnte". Man halte allerdings alle Vorgaben ein. "Wir bleiben unter dem Grenzwert." Aufgrund einer Änderung der Produktpalette des Herstellers wolle man auf das zuerst geplante Windrad vom Typ Enercon E-141 verzichten, teilt der Betreiber mit. Die neue Anlage sei in fast allen Parametern wirtschaftlicher.

Für den Standort benötige man zwei private Grundstücke. Als Ausgleich werden zwei Teiche mit einem Habitat und neue Baumgruppen angelegt. Die Erschließung und der Bau erfolgt von Prinzbach her. Die Anlage soll in der zweiten Jahreshälfte 2023 in Betrieb gehen.

Mit einer Gesamthöhe von 229,5 Metern und einer Nennleistung von 4,2 Megawatt soll es die größte und leistungsstärkste einzelne Windanlage der Ortenau werden. Gegen der Bau hat eine Familie vom Sodhof Widerspruch eingelegt. Die geplante Anlage auf dem Kallenwald wäre nur 493 Meter von der Höhengaststätte entfernt – das ist nach Ansicht der Sodhof-Bewohner viel zu nah. Sie fürchten eine Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität (wir haben berichtet).

Der Seelbacher Gemeinderat stimmte der Empfehlung des Ortschaftsrats letztlich ohne Diskussion zu.