38 Bewohner des Johannes-Brenz-Heims sind mittlerweile infiziert, hinzu kommen elf Fälle unter Mitarbeitern. Die britische Virus-Mutation wurde zwar bei einer Mitarbeiterin nachgewiesen, diese befand sich aber im Urlaub. Foto: Beule

Noch kein Aufatmen im Johannes-Brenz-Heim: Stand Montag sind in der Wolfacher Altenpflegeeinrichtung 38 der 62 Bewohner und elf Mitarbeiter mittels PCR-Test positiv auf Corona getestet. Für die Bewohner stehen nun weitere Tests an.

Wolfach - Nach dem Corona-Ausbruch im Johannes-Brenz-Heim hat sich die Situation weiter verschärft. Von den 38 positiv getesteten Bewohnern befinden sich fünf im Krankenhaus, zwei weitere sind zwar noch in der Einrichtung, ihr Zustand wird aber beobachtet, so Geschäftsführer Markus Harter im Gespräch mit dem Schwabo. Auch eine Seniorin aus dem Betreuten Wohnen wurde positiv auf das Virus getestet.

Von den elf Fällen unter den Mitarbeitern entfallen einer auf die Hauswirtschaft, der Rest auf das Pflegeteam. Zwar sei eine Mitarbeiterin mit einer Mutation infiziert. "Allerdings war sie nicht im Heim eingesetzt, weil sie sich im Urlaub befand", betont Harter. Heißt: "Im Heim selbst gibt es Stand heute keine Mutation." Aktuell würden alle Bewohner, Mitarbeiter und Senioren im Betreuten Wohnen, die bisher negativ getestet wurden, noch einmal mittels PCR-Test getestet.

"Die Belastung für die Mitarbeiter ist derzeit richtig hoch", betont Harter. Das Arbeiten unter Vollschutz mit Maske und Visier sei auch körperlich sehr anstrengend – hinzu komme die psychische Belastung. Zudem würden die positiv getesteten Mitarbeiter natürlich ausfallen.

Schutzmaßnahmen sind weiterhin erhöht

"Wir haben bereits Unterstützung von außen angeboten bekommen und hoffen, damit auszukommen", zeigt sich der Geschäftsführer dankbar. Organisatorisch sei einiges umgestellt worden, um die Versorgung weiterhin zu gewährleisten. Allerdings seien freilich alle Gruppenaktivitäten eingestellt worden, die Bewohner würden unter anderem ihr Essen auf den Zimmern bekommen und seien angehalten, diese nicht zu verlassen. Die Kollegen aus der Betreuung und der Aktivierung würden momentan enorm helfen. Ein Dauerzustand dürfe das aber nicht werden, betont Harter. "Darum ist es gut, dass heute noch einmal Tests stattfinden, damit wir ein klares Bild bekommen und sehen, wie es planerisch weiter geht."

Harter rechnet aus Erfahrungen in anderen Heimen mit etwa sechs Wochen, bis man im Brenzheim wieder aufatmen kann und die Phase überstanden ist. Trotz aller Umstände zeigt er sich verhalten optimistisch.

Die Ergebnisse der Tests vom Montag werden bis heute erwartet. Zudem stünden weiterhin regelmäßige Schnelltests an, um das Virus nicht zu verschleppen. Außerdem stehe das Johannes-Brenz-Heim weiterhin in engem Kontakt mit dem Gesundheitsamt. "Jammern darf man zwischendurch mal", sagt Harter abschließend. "Aber wir hoffen weiterhin auf das Beste."

Das Gesundheitsamt im Landratsamts Offenburg hatte am vergangenen Mittwoch 27 Infektionen unter den Bewohnern und sechs unter den Mitarbeitern gemeldet (wir berichteten mehrfach). Besonders bitter: Am Montag hätte die Impfaktion im Johannes-Brenz-Heim starten sollen. Diese musste aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens aber bis auf weiteres verschoben werden.