Das Finanzamt Wolfach wird ab Ende des Jahres in Teilen an die Zentrale in Offenburg angegliedert. Von dem Umzug der Grundstückswertstelle sind 21 Mitarbeiter betroffen. Foto: Störr

Seit rund 100 Jahren ist das Wolfacher Finanzamt schon im Schloss ansässig. Nun muss die Grundstückswertstelle in die Zentrale nach Offenburg umziehen – rund 21 Mitarbeiter sind davon betroffen.

Wolfach. Die Geschichte des Finanzamts Wolfach begann im Oktober 1921: "Das Finanzamt Wolfach entstand aus einer Fusion des Finanzamts Hornberg mit dem Steuerkommissärdienst und der Steuereinnehmerei Wolfach. Im Jahr 2005 erfolgte die Zusammenlegung des Finanzamts Wolfach mit dem Finanzamt Offenburg", erzählt die Offenburger Finanzamt-Leiterin Annegret Girerd.

Nun muss ein Teil des Wolfacher Finanzamts zum Jahresende ins Offenburger Finanzamt umziehen. Mit Fertigstellung des Neubaus in Offenburg werde aber lediglich die Grundstückswertstelle von Wolfach nach Offenburg verlagert. Die Veranlagung sowie die zentrale Informations- und Annahmestelle verbleiben in Wolfach. Damit sei auch der gewohnte Service für die Bürger zum Beispiel bei der Bearbeitung von Steuererklärungen gewährleistet (siehe Info).

Die Grundstückswertstelle ist laut Girerd zuständig für die Bedarfsbewertung von Grundbesitz zur Erhebung der Erbschaft- und Schenkungssteuer, für die Festsetzung der Grunderwerbsteuer sowie für die Neubewertung der Grundstücke zur Umsetzung der Grundsteuerreform. Die Beschäftigten der Grundstückswertstelle werden künftig im neuen Bauabschnitt des Finanzamts Offenburg untergebracht.

In der Außenstelle Wolfach sind zur Zeit insgesamt 44 Personen beschäftigt, vom Umzug sind 21 Personen betroffen. "Für 75 Prozent der Mitarbeiter beinhaltet dieser Umzug nach Offenburg keine Verschlechterung der Arbeitssituation, da sie in Offenburg oder der näheren Umgebung wohnen. Lediglich 25 Prozent der Beschäftigten wohnen in der näheren Umgebung von Wolfach und haben damit einen längeren Anfahrtsweg zur Arbeitsstelle", so Girerd. Doch auch für diese Personen bestehe eine sehr gute Bahnverbindung zwischen Wolfach und Offenburg. Auch auf Homeoffice könne dank der fortschreitenden Digitalisierung vermehrt umgestellt werden.

Kostenreduktion ist einer der Gründe

"Die geplanten Veränderungen führen zwar zu einer Verkleinerung der Außenstelle in Wolfach, bedeuten jedoch keinen Verlust für die Stadt Wolfach oder die Bürger", sagt Girerd.

Die Außenstelle des Finanzamts Offenburg in Wolfach wird weiterhin in einem Flügel des Schlosses in Wolfach untergebracht sein. Das ehemalige Forsthaus sowie das ehemalige Vermessungsamt stehen nach dem Umzug für eine andere Nutzung zur Verfügung. Das Land Baden-Württemberg ist Eigentümer der beiden Gebäude. Hierzu gebe es laut Girerd jedoch noch keine konkreten Pläne.

Der Neubau in Offenburg und damit der Umzug der Grundstückswertstelle dienen laut der Leiterin der Zusammenführung diverser Zentralstellen in Offenburg. Durch die Zentralisierung würden die Flexibilität im Personaleinsatz erhöht, die Koordination zwischen den verschiedenen Arbeitsbereichen verbessert und Kosten reduziert.

Service für die Bürger soll bleiben

Die Veranlagung und die Informations- und Annahmestelle verbleiben im Wolfacher Schloss. Die Veranlagung ist zuständig für die Bearbeitung von Einkommensteuererklärungen. Wer Fragen zur Steuererklärung hat, kann einen Termin in der Zentralen Informations- und Annahmestelle vereinbaren. Dort gibt es seit einigen Wochen auch den "Elster-Servicepoint", der den Bürgern bei der Steuererklärung helfen und zum Beispiel bei der Registrierung unterstützen soll.