Die Polizei hat mit den "Spaziergängern" – hier vergangene Woche in Lahr – bislang keine Probleme. Foto: Archivfoto: Bender

1.800 Menschen protestieren gegen Maßnahmen

Insgesamt 1.800 Menschen haben am Montag im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Offenburg gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen protestiert. Die sogenannten Montagsspaziergänge seien "größtenteils friedlich" verlaufen, berichtete Polizeisprecherin Carmen Stürzel am Dienstag im Gespräch mit unserer Zeitung. Ihre Kollegen waren bei rund zwanzig Ansammlungen präsent und hatten das Geschehen im Blick.

Die meisten Ortenauer "Spaziergänger" versammelten sich in Achern (etwas mehr als 500 Teilnehmer), Offenburg (500), Oberkirch (250), Lahr (120) und Ettenheim (100). Weitere Aktionen wie etwa in Haslach oder Friesenheim zogen nur einige Dutzend Teilnehmer an.

Polizei behält Aktionen weiterhin im Blick

Bereits vergangene Woche fanden am Montag etwa zwanzig solcher Protestzüge im Ortenaukreis, dem Stadtkreis Baden-Baden und dem Landkreis Rastatt statt – mit einer ähnlichen Teilnehmerzahl. Ob es nun etwas mehr oder weniger gewesen seien, lasse sich aufgrund einer etwas anderen Verteilung aktuell nicht sagen, so Stürzel. Bis auf einzelne Platzverweise sei ein Eingreifen der Polizei nicht nötig gewesen. Sie habe keine Kenntnis von Beschimpfungen oder ähnlichem gegenüber ihren Kollegen.

Die "Montagsspaziergänge" wird die Polizei auch weiterhin begleiten. "Wir werden auch – in enger Abstimmung mit den Behörden – bei Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz konsequent einschreiten", versichert die Polizeisprecherin – bisher war das offenbar noch nicht notwendig. Grundsätzlich gilt, dass für solche Ansammlungen die Städte und Gemeinden verantwortlich sind. Die müssten auch entscheiden, ob es sich nun nur um "Spaziergänge" oder unangemeldete Versammlungen handelt. Die "Spaziergänger" finden sich nach eigenen Angaben zufällig zusammen – eine Anmeldung als Versammlung wäre demnach nicht nötig.