Ferienanbieter sollen wieder die Schulbank drücken. Symbolbild. Foto: dpa

"We Don't want have Guests from Israel". Touristiker um Schadensbegrenzung bemüht.

Zell am Harmersbach - Nach heftigen Debatten wegen der Ablehnung israelischer Gäste durch einen Ferienhof im Schwarzwald sind Touristiker um Schadensbegrenzung bemüht.

»Ein Imageschaden ist das natürlich immer«, sagte der Sprecher der Schwarzwald Tourismus GmbH, Wolfgang Weiler, SWRinfo am Mittwoch. »Es tut weh, wenn man sieht, dass aus einem kleinen Übersetzungsfehler oder der Tatsache, dass ein Übersetzungsprogramm von jemandem benutzt wurde, der kein Englisch kann, ein solches Missverständnis resultiert.« Sein Verband will nun Ferienanbieter »noch mehr ermuntern«, Fremdsprachen zu lernen. Immerhin seien 30 Prozent der Übernachtungsgäste Ausländer.

»We Don't want have Guests from Israel« (»Wir möchten keine Gäste aus Israel«), hatte ein Schwarzwaldhof auf eine Anfrage mehrerer Familien geschrieben. Das hatte einen Shitstorm im Netz ausgelöst, bei Facebook und Twitter wurde dem Haus Antisemitismus vorgeworfen, ein Portal für Hotelbuchungen sperrte das Angebot im Internet.

Touristiker Weiler erklärte die Absage damit, dass der Hof ausgebucht gewesen sei. »Ich denke, hier haben die Medien mal wieder ein bisschen übertrieben.« Dass der Satz »niemals so gemeint« gewesen sei, hatte schon der Anwalt des Ferienhofs betont - auch, dass der Satz so nicht hätte fallen dürfen. Die abgewiesenen Familien sollen nächstes Jahr für eine Woche eingeladen werden.