An der Kinzigstraße steht derzeit noch ein Kiosk-Provisorium mit WC-Containern. Foto: Bea

Minigolfplatz: Räte besprechen vier Sanierungsentwürfe. Stadt müsste maximal 103.000 Euro übernehmen.

Wolfach - Auf dem Minigolfplatz könnte eine neue Anlage entstehen, bestenfalls mit einem barrierefreien WC. Die Räte sprachen sich bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend dafür aus, diese Toilette jederzeit zugänglich zu machen. Allerdings erfordert das Geld und Personal.

Es wäre ein großer Posten für die Stadt: Die in den Haushalt 2017 eingeplante Sanierung der Kiosk-Anlage auf dem Minigolfplatz könnte 103.000 Euro kosten. Die Stadt ist Bauherr und kann den Pächter Birger Wellmann dieses Projekt daher nicht allein zumuten.

Bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend, die sich mit der Haushaltsplanung 2017 beschäftigte, wurde heftig diskutiert – vor allem über die Frage, inwiefern ein barrierefreies WC für die Wolfacher bei der Minigolf-Anlage notwendig ist und wo es stehen soll. Martina Hanke von der Bauverwaltung stellte zunächst vier Planungsvarianten vor. Drei Entwürfe stammen vom Pächter, der vierte von der Gemeindeverwaltung.

Der Entwurf wäre mit 24 000 Euro der günstigste von allen. Wellmann schlägt vor, den Container zu behalten und eine neue Überdachung für den Freisitz zu installieren.

Der zweite Entwurf sieht neben dem überdachten Satteldach nicht nur für den Freisitz, sondern auch für die Essensausgabe und den WC-Container vor. Die Ausgaben werden auf 38 700 Euro geschätzt.

Die dritte Variante würde die Entfernung des WC-Containers vorschlagen und einen Anbau inklusive einer barrierefreien Toilette. Der Standort bliebe wie bei den vorherigen Beispielen immer noch der in der Kinzigstraße. Die Kosten würden sich auf 50 000 Euro belaufen – zuzüglich 5000 Euro, wenn der Bauhof die neuen Fundamente setzt.

Der vierte Entwurf hingegen, den die Gemeindeverwaltung in der gestrigen Haushaltsberatung vorstellte, würde einen neuen Standort vorsehen. Die Minigolf-Anlage würde auf den Afra-Buckel in die Unteren Kinziganlagen umziehen, nahe der Herrengärten und des Rosengartens. Dort würde ein kompletter Neubau aufgestellt sowie ein barrierefreies Klo.

Im Raum stand daher die Möglichkeit eines Minigolf-Kiosks mit öffentlicher WC-Anlage. Dies könnte mit der Entfernung des Afra-Buckels und einer Ladestation für E-Bikes 151 000 Euro brutto kosten. Allein 10 000 Euro konnten durch Zuschüsse von einem Förderungsprogramm zusammenkommen werden. 38 000 Euro Bauhofleistungen kämen hinzu, sodass für die Stadt Wolfach nur noch ein Nettobetrag in Höhe von 103 000 Euro übrig bliebe.

An diesen Plänen hatten die Räte unterschiedliche Meinungen. Emil Schmid (CDU) warnte eindringlich: "Wenn wir dieses Projekt wieder verschieben, dann ist der Zuschuss weg." Die Außenbereiche der Stadt seien zugunsten der Sanierung im Stadtkern, der nun von Touristen bewundert wird, vernachlässigt worden.

Langfristige Investition

Bürgermeister Thomas Geppert gab zu bedenken, dass er den Umbau des Minigolfplatzes kommendes Jahr nicht schon wieder "aufs Tablett bringen" wolle. Langfristig sei dies eine Investition, wenn bei Veranstaltungen auf der Festwiese auch auf das Kiosk mit seiner neuen Toilettenanlage zurückgegriffen werden könnte. Der Pächter sei mit dem aktuellen Standort unzufrieden und die Nachbarschaft auch. Da die Stadt der Bauherr ist, darf Wellmann nichts ohne Erlaubnis in Eigenregie aufstellen.

Ernst Lange (FW) und Bruno Heil (SPD) sprachen sich für die vierte Planungsvariante aus, also dafür, den Minigolf-Platz zu verschieben. Allerdings empfinde er den Anreiz nicht in dem Zuschuss, der nur für begrenzte Zeit angeboten wird.

Marianne Lang (SPD) wünsche sich mehr öffentliche Toiletten in Wolfach. Daher wäre für sie der vierte Entwurf akzeptabler, insofern das WC jederzeit öffentlich zugänglich und gepflegt werde. Hauptamtsleiter Dirk Bregger gab zu bedenken, dass dies städtisches Personal erfordere, denn der Pächter würde nicht an allen Feier-, Ruhe- und Urlaubstagen den Kiosk und das WC öffnen, und das Personal bereitzustellen, koste Geld. "Wir haben keine 24-Stunden-Toiletten in Wolfach", stellte er klar. "Dann ist die Toilette auch kein Argument, dann würde ich das schieben", antwortete Lang.

Als "Trauerspiel" bezeichnete Peter Ludwig (CDU) das Objekt. Über den Standort am Afra-Buckel sollte geredet werden, fand er. Allerdings kritisierte er auch, die Gelder "zu vervespern", die laut Kämmerer Peter Göpferlich dieses Jahr einen Überschuss von 1,27 Millionen Euro ausmachen. Er riet zu Rücklagen für die "Riesenaufgaben", die in den kommenden Jahren auf die Stadt zukommen.

Göpferlich betonte: "Wir müssen die Mittel so einteilen, dass sie die breite Masse der Bevölkerung erreicht." Investiert werde also dort, wo am meisten in Wolfach bewegt werden könne. Geppert verwies auch auf die mögliche Reaktion des Pächters.