"Flotter Dreier" unterhielt die Gäste als Polizistinnen mit Wortwitz und Musik. Die "Zwieble" mischten ebenfalls mit viel Frauenpower auf. Foto: Jehle

Fasnet III: Schnurranten amüsieren ihr Publikum im "Kreuz", "Löwen" und Dorfgemeinschafts- haus mit zahlreichen Anekdoten

Vier Schnurrgruppen haben am Samstag in den Halbmeiler Lokalen mit schrägen Geschichten vier Stunden lang für gute Laune und schadenfrohes Gelächter gesorgt. Gewitzelt wurde beispielsweise über Wolfachs schönstes WC im Minigolf-Kiosk.

Wolfach-Halbmeil . Im "Kreuz" und "Löwen" sowie dem Dorfgemeinschaftshaus wurden unverblümt hanebüchene Missgeschicke durchgehechelt und allerhand Peinlichkeiten in Reim und Lied ausgeplaudert. So wunderte sich Armin Huber von den "Sixpack and a Coke", wie die Halbmeiler Zunft am Freitag einen Zug nach Oberwolfach zum "Wölfleball" nehmen kann, wie es im offiziellen Narrenfahrplan zu lesen ist. "Bahnhöfe bauen und tiefer legen ist populär, aber eine U-Bahn von Halbmeil nach Oberwolfach wär legendär", frotzelte der Schnurrant.

Das "Dutzend Jungs" brachte als Mexikaner kostümiert plus einem Anzugträger mit üppiger blonder Mähne musikalisch kräftig Stimmung in die Beizen und verballhornte den US-Präsidenten Donald Trump, der bekanntlich so seine Probleme mit den Mexikanern hat.

Als Politessen schaute der "Flotte Dreier" (Anna Schmider, Andrea Schillinger und Renate Volk) im Dorf nach dem Rechten und schickte bissige Seitenhiebe ins Wolfacher Rathaus. Dort würden sich die Hirnwindungen verknoten, ob ein Kiosk rund, achteckig oder gar nicht gebaut werden soll.

Der Bürgermeister Thomas Geppert erkläre das Projekt zum persönlichen Steckenpferd und für den Tourismus soll es laut Gemeinderat auch gut sein. Feixend stellte sich das Trio vor, wie Erholungssuchende im Internet nach dem Schwarzwalddorf mit den schönsten achteckigen Klosettdeckeln suchen. Die Vorstädte dagegen müssten den Gürtel enger schnallen, monierten sie. Kämen etwa nicht alle Schnurranten an, so warnten die Drei das Publikum, könne das an der elenden Buckelpiste von der Schule bis zum "Löwen" liegen.

Ebenfalls viel Frauenpower zeigten die "Zwieble" (Kerstin Heizmann, Monika Schmidtke sowie Sonja Harter), die mit der Chaotenband mächtig die Lokale aufmischten. Gemeinsam mit ihnen brachen sie eine Lanze für den TuS Kinzigtal, denn für die Kicker bedeutet Kameradschaft mehr als 75 verlorene Spiele in dreieinhalb Jahren.

Eigens für die Mannschaft kreierte das Trio einen goldenen Pokal mit Herz – nachdem sie zuvor schonungslos die Jungs durch den Kakao gezogen hatten.

Nicht besser erging es dem jungen Geschäftsführer eines Autohauses, der eine VIP-Karte auf dem Cannstatter Wasen ergattert hatte. Die "Drei vom Berg" (Felicitas und Ivo Reinberger und Matthias Kern) parodierten gnadenlos dessen Schüchternheit gegenüber dem weiblichen Geschlecht, die mit ein paar Bier zu viel überwunden werden musste. Mit dem VIP-Zelt wurde es nichts und der mitgenommene Kumpel musste den aufstrebenden Geschäftsmann schon nachmittags ins Hotel bringen. Viele Schunkelrunden und der Besuch der Pechbrennerhexen und Rindenhansel in den Lokalen gaben dem Schnurrabend den letzten Schliff.