Zufriedene Gesichter im Festzelt: Beim Schlachtfest auf dem Gelände des Feuerwehrgerätehauses ließen es sich die Besucher bei Schlachtplatten und Paulaner Oktoberfestbier gut gehen. Über das Angebot der Tierrechtsorganisation Peta, auf Fleisch zu verzichten, wurde dabei auch geredet. Foto: Dorn

Peta-Forderungen sorgen für Gesprächsstoff / Erlös kommt Feuerwehr und Jugendabteilung zugute

Das Schlachtfest der Wolfacher Feuerwehr hat auch 2017 Besucher aus Nah und Fern angezogen. Die Forderungen der Tierrechtsorganisation Peta sorgte am Wochenende für Gesprächsstoff unter den Gästen.

Wolfach . Der saisonale Genuss der Schlachtplatte in mehreren Variationen führte bei vielen Familien dafür, dass die Küche am Sonntag kalt blieb.

Die Forderungen von Peta, beim Fest auf vegane Wurstleckereien umzusteigen, hätten nach Ansicht von Michael Springmann vom dreiköpfigen Organisationsteam sogar noch den Absatz der Schlachtplatten befeuert (wir berichteten). Eine bessere Publicity (öffentliche Aufmerksamkeit) hätte sich die Wehr für ihr traditionelles Fest gar nicht ausdenken können. Das Schlachtfest habe diesmal einen neuen Besucherrekord aufgestellt.

Mit dem ersten Sauerkraut der Saison und dem sämigen Kartoffelbrei und dem Fleisch komponierte die Küchenmannschaft in der alten Feldküche der Garage wieder ein Herbstgericht mit jahrhundertealter Tradition.

Der Peta-Forderungskatalog, beziehungsweise das Angebot, an die Freiwillige Feuerwehr Wolfach (FFW), ihnen 500 vegane Würste beim Fest zum Probieren zu schenken, wenn sie komplett auf Fleisch verzichten, war natürlich auch Gesprächsstoff unter den Gästen.

Anna und Horst Biedermann, beide Mitte achtzig, haben das Wolfacher Schlachtfest erst vor drei Jahren für sich entdeckt, für die beiden ist ein Herbst ohne Schlachtplatte schlicht undenkbar. Wenn jemand damit seine begründeten Probleme habe, finden die beiden, so stehe es diesen Organisationen ja frei, selbst ein Fest zu veranstalten und dort für vegane Speisen zu werben.

Andere Gäste vermuteten hinter der Aktion sogar einen Publicity-Gag der Festorganisatoren – für eine Schnurre in der kommenden Fasnet-Saison bot die Aktion zumindest genügend Stoff.

Ebenfalls zur guten Tradition des Schlachtfests gehörte eine gehörige Portion Blasmusik: Nach dem Frühschoppen-Konzert der kleinen Besetzung der Wolfacher Stadtkapelle enterte am Nachmittag die Trachtenkapelle Kinzigtal die Festbühne.

Vor dem Festzelt fesselte das Meerschweinchen-Rennen wieder die jungen Besucher. Hierfür hatten die Betreuer eine neue stabilere Arena gebaut, die den Kindern eine bessere Sicht auf das Renn- und Lotterie-Geschehen ermöglichte.

Die Regeln blieben unverändert und auch die beiden braun-schwarzen Protagonisten machten es zuweilen sehr spannend: Einmal wurde eine Luke zielsicher angesteuert, dann schlug das Nagetier auf halbem Weg zur Luke sieben noch eine Drehung, um auf der entgegengesetzten Parcours-Seite in Luke drei ins Ziel zu gelangen.

Auch die Schießbude war wieder gut frequentiert, junge und ältere Männer konnten ihr Geld dort für die Dame ihres Herzens wieder in Plastikblumen, Schlüsselanhänger und Plüschtiere anlegen. Ein rundum gelungenes Fest, dessen Erlös für die wichtigen Aufgaben der Feuerwehr und Jugendabteilung verwendet wird.

INFO

Dank an alle

Nach dem erfolgreichen Schlachtfest bedankt sich die Feuerwehr Wolfach bei der Bevölkerung und den umliegenden Feuerwehrkameraden für den Besuch. Ein weiterer Dank geht an die Tanzband Cockpit, die kleine Besetzung der Stadtkapelle Wolfach und die Trachtenkapelle Kinzigtal für die musikalische Gestaltung.