Peter Sackmann (links) vom Ingenieurbüro Zink stellte dem Wolfacher Stadtrat das Friedhofentwicklungskonzept vor. Im mittleren Bereich des alten Friedhofs könnte es demnach um die Urnengräber herum einen parkähnlichen Charakter mit Bäumen, Brunnen und Sitzbänken geben. Foto: Steitz

Ingenieurbüro stellt Planungen vor / 1,3 Millionen Euro Gesamtkosten

Festlegen hat sich am Mittwochabend keiner gewollt. Der Gemeinderat tagte nach der Sommerpause unter anderem wegen des Friedhofkonzepts. Doch die Kosten schreckten so manchen ab.

Wolfach . Geht es nach dem Ingenieurbüro Zink, könnte die Umgestaltung des Friedhofs in Etappen rund 1,3 Millionen Euro kosten. Der erste Bauabschnitt würde 690 000 Euro und der zweite 605 000 Euro verlangen. Bei den Kommunalpolitikern stieß der Vorschlag auf Unverständnis. Daher konnten keine Mittel des ersten Bauabschnitts für den Haushalt 2018 angemeldet werden. Zink wird das Konzept überarbeiten. So betonte Ingenieur Peter Sackmann, die Ideen aufzugreifen.

Ratsmitglied Marianne Lang (SPD) bekannte, dem Konzept in dieser Form nicht zuzustimmen. Es sei zwar ein "super schöner Plan", aber vor den Kosten graue es ihr. Ulrich Wiedmaier (FW) fragte, ob der neue Friedhof dann überflüssig werde. Sackmann erwiderte, dass dies tatsächlich der Fall sein könnte. Ernst Lange (FW) möchte sich die Vorschläge erst einmal zu Gemüte führen. Dass das Konzept bereits derart ausgefeilt sei, überraschte ihn. Hans-Joachim Haller (SPD) kritisierte: "Wir tasten uns von oben nach unten vor." Für die Zukunft regte er an, sinnvolle Veränderungen, die vorgenommen werden müssten, zu besprechen, anstatt Zeit mit unwichtigen zu vergeuden.

Gründe für das neue Konzept sehen die Ingenieure darin, dass aufgrund der hydrogeologischen Ausprägung des Untergrunds ein ungestörter Verwesungsprozess nicht garantiert sei. Zudem habe sich die Bestattungskultur verändert, viel mehr Urnen würden gebraucht. 1500 Quadratmeter könnte es für Urnen auf dem alten Friedhof geben. 750 Quadratmeter sind für Einzel- und Doppelgräber vorgesehen.

Bürgermeister Thomas Geppert fügte hinzu, dass Ende 2018 die Aufnahmekapazität der Urnenbestattung in Wolfach ausgeschöpft sei. Auch HQ 100 sei ein Thema, so Sackmann. Vor allem soll der alte Friedhof barrierefrei werden und einen parkähnlichen Charakter bekommen. "Herzensanliegen ist uns der Brunnen unter der Pergola", so Sackmann.

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Flächenbedarf

1500 Quadratmeter könnte es für Urnen auf dem alten Friedhof geben. 750 Quadratmeter sind für Einzel- und Doppelgräber vorgesehen.