"Pflasterfeger" beim Auftritt im "Alder" Foto: Dorn Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet II: Beliebter Musiker wird geschnurrt / "Wacht vom Grünschnittcontainer" deckt illegale Müllentsorgung auf

Wolfach. Ins Visier der Schnurranten ist Fasnets-Urgestein Joachim "Jogele" Haas beim Schnurren in der Gaststätte Adler geraten. Diesmal nahmen sich die "Pflasterfeger" Matthias Lehmann und Fabian Schmider seiner an. Sie berichteten über Haas’ Abenteuer als Kammerjäger.

Zu den Arbeitseinsätzen im Alten Bahnhof und dem Umzugsstress mit der Stadtkapelle kam den "Pflasterfegern" zufolge im Hause Haas auch noch der anfänglich aussichtslose Kampf mit einem vierbeinigen Mitbewohner. In dessen Verlauf schwang sich der beliebte Musiker zum Kammerjäger "par exellence" auf. Seine Frau Inge hatte ihm wohl mehrfach von dem nächtlichen Besuch in der Küche berichtet. Dies allein hätte den Gemütsmensch aber nicht zum Handeln veranlasst.

Haas macht Jagd auf Nager

Das possierliche Tierchen beging allerdings den Anfängerfehler, sich an den Haas’schen Speck- und Wurstvorräten zu laben und damit in direkte Nahrungskonkurrenz zum "Jogele" zu treten. Tags drauf erwarteten den Nager die ganze im örtlichen Fachhandel erhältliche Produktpalette an Fanggeräten.

Aber erst die Ansitzjagd vom Hausherrn, perfekt getarnt im Wohlaufhemd, zeitigte den gewünschten Jagderfolg. Mit seinem Tenorhorn blies Haas dem Nager das "Halali".

Ob das Tier zu diesem Zeitpunkt schon tot war oder der Original-Musloch-Sound es erst in den Suizid getrieben hatte – diese feinsinnige kriminaltechnische Unterscheidung zelebrierten Lehmann und Schmider in gekonnter Manier und besangen mit kessen Versen die Moritat vom Kammerjäger Jogele H. Begleitet wurden die beiden "Pflasterfeger" wieder von vielen Hansele und einer stattlichen Zahl Musikanten.

Danach waren die Kirchplatzschnallen Heike Schamm und Anja Kopp an der Reihe (siehe Bildcombo, rechts unten). Sie hatten sich für ihre Schnurre wieder Verstärkung aus Hausach mitgebracht. Richard Steinhauser und Georg Müller begleiteten die beiden als Ministranten auf ihrem langen Weg durch die Wolfacher Schnurrbeizen.

Als "Wacht vom Grünschnittcontainer" deckten Adelheid und Erika schonungslos illegale Entsorgungspraktiken der Wolfacher Stadtbevölkerung auf.

Störung der Friedhofsruhe

Nachdem zuvor bereits einige Rentner beim Recyceln eigentlich noch vorzeigbarer Blumenstöcke unliebsamen Kontakt mit dem Container-Inneren gemacht hatten, kam im Fall der Silke S. aus W. zu dem Delikt der unerlaubten Entsorgung privater Zimmerpflanzen auch die Störung der Friedhofsruhe dazu. Wo selbige Rentner geduldig ihrer Rettung harrten ("vielleicht, wenn Gott will, wirst im Container du entdeckt") wäre Silke S. nicht Silke S. wenn sie ihre Rettung nicht lautstark eingefordert hätte.

Diese und weitere Geschehnisse erforderten aus Sicht der Stadt einen ganzjährigen Einsatz der Container-Wacht. Nach dem Schnupperpraktikum der Kirchplatzschnallen müssten eiligst weitere Freiwillige gefunden werden. Natürlich rückte der gute Manfred Schafheutle neuerlich ins Visier der Schnurranten.