Der kleine Narrenrat klatscht und schunkelt kräftig zu den Fasnetsmelodien der Narrenkapelle im Gasthaus "Hecht". Foto: Jehle

Gasthof wird an wichtigsten Tagen in Eigenregie bewirtet / Hippies treffen Hipster bei Mottoparty

Die kommenden närrischen Tage in Wolfach zeichnen sich durch zahlreiche Änderungen im Ablauf aus. Das hat Narrenvater Hubert "Vitus" Kessler bei der ersten Narrenversammlung am Samstag im "Hecht" verkündet.

Wolfach . Vor allem kann das Narrenvolk aufatmen, weil das bekanntlich geschlossene Gasthaus "Kreuz" an den wichtigsten Fasnetstagen eigens geöffnet wird. "Die Familie Schrempp ist uns entgegen gekommen", freute sich Kessler, denn das größte Wolfacher Gasthaus war schon immer ein Mittelpunkt der Fasnetveranstaltungen. Jetzt wird das "Kreuz" wie in den Jahren zuvor Teil der Schnurrwirtschaften sein und auch der Abschluss der Elfemess am "Schmutzige Dunnstig" wird dort stattfinden können.

"Der kleine Narrenrat macht die Bewirtung und wir suchen noch Helfer", bat Kessler um Unterstützung. Das Lokal wird am Zunftball unter der Regie vom Förderverein Alter Bahnhof und Schlosshalle bewirtet.

"Was Schellenmendig und Fasnetszieschdig angeht, sind noch Verhandlungen im Gange und es sieht nicht schlecht aus", ist Kessler zuversichtlich, auch beim Festumzug am Montag und Kinder- sowie Nasenzug am Dienstag das Kreuz nutzen zu können. Wegen des Umzugs der Stadtkapelle in den Bahnhof wird der Musikerball wesentlich kleiner wie gewohnt gehalten.

"Wir wollten den Ball aber nicht ausfallen lassen und werden in der Schlosshalle unter dem Motto Hippie trifft Hipster eine Party steigen lassen", gab Stadtmusikdirektor Joachim Riester bekannt. Im ehemaligen Musikzimmer wird eine Hipster-Cocktail-Lounge Bar samt Dancefloor eingerichtet und in der Schlosshalle tummeln sich laut Riester die Hippies – der die beiden Räume verbindende Korridor ermöglicht das Eintauchen in beide Subkulturen. Letzte Infos gab es zur Teilnahme an den Narrentreffen in Kißlegg und Oberwolfach. Zu letzterem gab Hans Glunk nähere Details bekannt. Eine Premiere feiert die Zunft in Kißlegg, denn erstmals führen die Wolfacher das Festspiel "Altweibermühle" auswärts auf. Die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) habe in ihrem Journal ausführlich darüber berichtet, freute sich der Narrenvater. Wilfried Schuler informierte über die Historie der Kißlegger "Hudelmale", die das 50-jährige Bestehen feiern und Hans Glunk setzte die Narren über die Organisation ins Bild.

Spektakuläres verspricht Bernd Schillinger zum Zunftabend: die Festhalle wird zum Zirkuszelt, in dem der weltberühmte Zirkus Narrolli zu erleben ist. Eher symbolisch geriet die Premiere der Übergabe der Masken an die neuen Hästräger, die auf Wunsch des großen Narrenrats öffentlich erfolgen sollte. Einige Masken sind bis zur Versammlung gar nicht fertig geworden und etliche Empfänger waren nicht da. Immerhin konnte Stefan Böhler von Rösle-Obmann Jörg Schmid seine Rösle-Maske persönlich entgegennehmen und mit Fasnetspruch und Schnaps den Einstand feiern. Bei all der Informationsflut kam die närrische Einstimmung auf die kommende Fasnet nicht zu kurz. Die Spättlehansel sorgten gemeinsam mit der Narrenkapelle in bewährter Weise für Stimmung und zu später Stunde fielen auch die Rungunkeln in den schon aus allen Nähten platzenden "Hecht" ein.

Weitere Informationen: Für das Schnurren im Gasthaus Kreuz ist auch eine Reservierung möglich, die nimmt Narrenrat Dieter Jehle entgegen (Telefon 0160/7 24 83 14 oder E-Mail an bewirtung@narro-wolfach.de). Informationen zu Narrentreffen und Abfahrtszeiten unter www.narro-wolfach.de.