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Elfemess lockt in Wolfachs Innenstadt

Zahlreiche Zuschauer haben sich am gestrigen "Schmutzigen Dunnschtig" bei strahlend blauem Himmel an der fröhlich bunt anzuschauenden Elfemess in Wolfachs Straßen erfreut. Es ist der zweite von zwölf Fasnetsumzügen gewesen.

Wolfach . Traditionell wird der Umzug maßgeblich vom "Narrensamen" der Stadt, nämlich den Kindern der beiden Kitas "St. Laurentius" und "Pfiffikus" sowie den Grundschülern der Herlinsbachschule mitgestaltet. Für die Schüler der Außenstelle Halbmeil war es das letzte Mal, denn die Schließung der Schule ist beschlossene Sache.

Die Kinder und Lehrer griffen das Thema mit Witz auf und marschierten als Uhren, deren Zeit abgelaufen ist, bei der Elfemess mit. Die Pechbrennerhexen und Rindenhansele aus Halbmeil weinten bitterlich ob ihrer letzten Schülerbefreiung in große, weiße Laken.

Die der Gruppe voraus hüpfenden Hansele in großer Zahl gaben ein farbenprächtiges Bild ab und viele Maskenträger schoben einen Kinderwagen vor sich her, in dem der Nachwuchs trotz schwungvoller Musik der Narrenkapelle und lautstarken Narro-Rufen selig schlummerte.

Unter dem Motto "Tiere, Bäume, Pilze, Geister, Feen, Moos in unsrem Wald, da ist was los" tummelten sich allerliebste Häschen, Mäuse und andere Waldbewohner aus dem städtischen Kindergarten in den Straßen.

Die "Steppkes" des Kindergartens St. Laurentius hatten sich des Themas "Bauernhof" angenommen: Niedliche Kühe gingen Hand in Hand mit putzigen Hühnern und sogar einige frühe Marienkäfer waren zu sehen. Die "großen" Grundschüler flanierten als "Stars und Sternchen" über den roten Teppich und eine Klasse trieb mit ihrer "Gruselstunde" ihr Unwesen. "Tierisch cool" vereinten die Viertklässler pinkfarbene Bärenkostüme mit E-Gitarren.

"De Bahnhof isch fertig, die Stadt hoch erfreut – die Musik kann probe, nur de Weg isch zu weit!" war auf einer Tafel zu lesen. Deshalb wurde eigens ein Musiker-VIP-Shuttle eingerichtet – und eine spezielle Bierleitung verlegt.

Dem zum Fasnets-Dauerbrenner avancierten Achteck-Kiosk machten die Rathausmitarbeiter eine Ende. Unter dem Stichwort "Die Quadratur des Oktagons" wurden die Pläne erneut laut Aufschrift "umgeschmissen, jetzt kann man halt nur im Viereck pissen".

Die Verwaltungsleute führten die neu entworfene mobile, "allernetteste Toilette" mit sich, die sie zum großen Vergnügen der Zuschauer immer wieder aufbauten.

Einige "Kirnbacher Volltrottel" nahmen sich mit Mistkarre und derber Kluft selbst auf die Schippe und verteilten Kartoffeln an das Publikum. Allerdings drohten sie an, nächstes Jahr nach "Huuse" (Hausach) zum Schnurren zu gehen, denn die in Wolfach sei "zum Gruuße" (Grausen) gewesen.

Rungunkeln und Langenbacher Tiere rundeten mit viel Schabernack den tollen Umzug ab, nach dem in den Straßen und Gasthäusern närrisches Treiben herrschte.