Auf dem Halbmeiler Festplatz konnten die Teilnehmer, wie ein Kirnbacher auf dem Bild, durch ein Teleskop schauen. Foto: Dorn

Wetterexperte Franz Schmalz hält Vortrag / Auf dem Halbmeiler Festplatz wird der Mond studiert

Dem Frühlingsvollmond ins Antlitz schauen haben die Teilnehmer am Dienstagabend bei der "Schau ins All" gekonnt. Der Hobbyastronom und Wetterexperte Franz Schmalz lud dazu ins Dorfgemeinschaftshaus in Halbmeil ein.

Wolfach-Halbmeil . Schmalz wagte dabei mit seinem Vortrag "Der Mond – ein Licht in der Nacht" den Spagat zwischen Wissensvermittlung und astronomischen Live-Betrachtungen.

Mit der Formel "Frühlingsanfang, erster Vollmond, erster Sonntag danach" wird schon im Kindergarten den Kleinen erklärt, warum Ostern anders als Weihnachten nicht immer auf denselben Tag fällt.

Wie genau die Berechnungen dafür in früheren Zeiten fast von Staats wegen betrieben wurden, damit das Osterfest überall am selben Tag gefeiert werden kann, all das zog die Erwachsenen bei dem Vortrag nachhaltig in seinen Bann. Selbst dem großen Mathematiker Carl Friedrich Gauß war Ostern eine Formel wert.

Wer nicht ganz so hoch mit der Mathematik hinaus wollte, dem genügten damals schon die Informationen durch die "Sonntagsbuchstaben", die "Goldene Zahl" und die "Epakten", um das Datum des Ostersonntags zu bestimmen.

Mit der Nachricht, dass 2038 mit dem 25. April das spätestmögliche Osterfest und damit natürlich auch die spätestmögliche Fasnet gefeiert wird, waren auch die teilnehmenden Kinder mächtig am Rechnen. "Dann bin ja auch schon 30", staunten sie.

Bis zum Mondaufgang war es aber immer noch eine Weile hin und so memorierte Schmalz weitere Zahlen und Fakten den einzigen Erdtrabanten betreffend.

"Nur" dreieinhalb Mal kleiner als die Erde ist er, im Mittel 380 000 Kilometer weit zu ihr entfernt, hauptverantwortlich für Ebbe und Flut, auf der sonnenabgewandten minus 160 Grad Celsius kalt und auf der sonnenzugewandten 130 Grad Celsius heiß.

Sonne und Vollmond stehen sich am Himmel immer exakt gegenüber, daher sind die Vollmondnächte im Winter lang und die Vollmondnächte im Sommer kurz.

Dann endlich ging es hinaus auf den Halbmeiler Festplatz und in der Tradition von Galileo Galilei wurde die Mondoberfläche einem genauen Studium unterzogen.

Krater, Gebirgszüge, die großen Mare: Luna zeigte sich in seiner ganzen Schönheit. Für Romantiker gab es noch einige Höhenwolken als Hof dazu. Schmalz spann dabei die Geschichte der Astronomie weiter. Über Brahe und Kepler ging es bis hin zu den Maya mit ihrem komplexen, am Lauf des Planeten Venus orientierten Kalender.

Am Ende eines schönen, aber kalten Mondspaziergangs waren damit für die Eltern und die Kinder einige Fragen zum Erdtrabanten, zu Ostern und vielleicht auch zur Notwendigkeit von Mathematik beantwortet.