Mit der Bollenhut-Tasche könnte Anne Schweizer fast in Serienproduktion gehen, so sehr wurden diese Unikate von den Besuchern am Sonntag bewundert. Foto: Jehle

Gutacher präsentieren Werke im Brenz-Heim / Wiederholung durchaus denkbar

Eine kleine, aber feine Ausstellung haben Gutacher Hobbykünstler am Sonntag im Johannes-Brenz-Heim präsentiert. Die Premiere der gemeinsamen Veranstaltung von Verein und Einrichtung fand viel Lob unter den Bewohnern und zahlreichen Besuchern.

Wolfach . "Manche Senioren können aus vielfältigen Gründen eine Ausstellung mit künstlerischen Arbeiten nicht besuchen und da haben wir uns gedacht, dann kommen wir eben hierher", stellte Martina Zwick, Vorsitzende der Hobbykünstler die Idee "dahinter" vor. Zwick, eine Mitarbeiterin des Brenz-Heims, sprach dessen Geschäftsführer Markus Harter daher an und fand sofort ein offenes Ohr dafür.

Ganz nebenbei konnten auch zwischen den Bewohnern der Einrichtung und den Besuchern entspannte Begegnungen bei einem "Schwätzle" mit Kaffee und Kuchen stattfinden. Die sieben Aussteller beschränkten sich laut Zwick auf Mitarbeiter des Brenz-Heims und Mitglieder des Vereins. Es sei sozusagen eine "kleine Schwester" der großen Veranstaltung in Gutach in der Festhalle, die auch dieses Jahr wieder im November durchgeführt wird.

Austausch ist geplant

Mit ein Grund für die Ausstellung in Wolfach war laut der Vorsitzenden auch, dass es im Ort ihres Wissens nach keine vergleichbare Veranstaltung gebe. Eine Wiederholung sei aufgrund der guten Resonanz möglich, aber es gebe vermutlich keine regelmäßigen Termine. "Wir werden uns noch austauschen und dann entscheiden", so Zwick. Das Interesse sei da, meinte Gabi Billharz, die mit ihrem Schmuckstand nach Wolfach gekommen war. Schon kurz nach der Eröffnung am Vormittag hätten vor allem die Heimbewohner die Schmuck- und Holz- sowie Handarbeiten in Augenschein genommen.

Lob für Bewirtung

Viele Besucher sprachen dem Mittagstisch zu, der vom Brenz-Heim zubereitet wurde und viel Lob fand. Etliche tranken ihren Kaffee und aßen den hausgemachten Kuchen im Freien vor dem Eingangsbereich, wo ansprechende Holz- und Metallarbeiten ihre Bewunderer fanden.

INFO

Viel Beachtung, großer Anklang

Viel Beachtung fanden die Nesteldecken von Martina Zwick, die sie speziell für an Demenz erkrankte Menschen herstellt. Die in Handarbeit gefertigten Patchworkdecken bestehen aus verschiedenen Stoffen mit unterschiedlicher Oberflächenstruktur, an der unter anderem Glöckchen, Perlen und Schleifen befestigt sind. Das reizintensive Berühren der Decke beschäftigt die Hände der Demenzkranken und stillt ihr Bedürfnis nach dem sogenannten "nesteln". Großen Anklang fanden auch die "Bollenhut-Taschen" von Anne Schweizer, der Schwester von Zwick. Jedes Stück – recycelt aus gebrauchten Stoffen – ist ein Unikat.