Das Kirchengemeindehaus könnte demnächst energetisch saniert werden. Foto: Archiv

Ausschuss aus Kirnbach tagt monatlich. Beteiligung am Projekt "Grüner Gockel.

Wolfach-Kirnbach - Die evangelische Kirchengemeinde Kirnbach will umweltfreundlicher werden. Sie beteiligt sich nun an dem Projekt "Grüner Gockel". Bald könnten dadurch die Heizungen erneuert werden und auf LED-Technologie umgerüstet werden.

Einmal pro Monat treffen sie sich: die Mitglieder des neu gegründeten Umweltausschusses der evangelischen Kirchengemeinde Kirnbach. Zusammengetan haben sich dabei Holger Thoma, Miriam Lempert und Sabrina Wöhrle aus Kirnbach mit den Wolfacher Kirchengemeindemitgliedern Michael Gleich und Michaela Harter.

Ihr Ziel ist es, vom energetischen sowie materiellen Verbrauch her ressourcenschonender zu agieren. Daher haben sich die Kirchenvertreter dem Projekt "Grüner Gockel" angeschlossen.

Bei den monatlichen Treffen ist auch André Witthöft-Mühlmann, der Umweltbeauftragte der evangelischen Landeskirche in Baden, anwesend. Er moderiert den Ideenaustausch, um die Kirnbacher und Wolfacher in die passende Richtung zu führen.

"Alle Zeichen stehen auf Neuanfang", betont Wöhrle von der evangelischen Kirchengemeinde Kirnbach. "Wir möchten jetzt etwas verändern und nicht, wenn es zu spät ist", unterstreicht sie. Besonders energetische Maßnahmen stünden dabei im Vordergrund. Die Heizung im dreistöckigen Kirchengemeindehaus in Kirnbach sei "in die Jahre gekommen". Wahrscheinlich werden die Umweltexperten der Kirchengemeinde vorschlagen, bei einem neuen Wärmesystem mit Pellets zu arbeiten. Dies sei eines der wichtigsten Ziele für Kirnbach, so Wöhrle.

Aktuell gebe es eine Bestandsaufnahme, wobei der Stromverbrauch des Kirchengebäudes ausgewertet werden soll. Seit Sommer wurden hierfür Daten aufgenommen.

Auch die Wolfacher lassen sich durch das Projekt "Grüner Gockel" für die Gestaltung ihres Neubaus inspirieren. Die ausgearbeiteten, umweltgerechten Ideen und Leitlinien werden sie in den Planungsprozess für das neue Gemeindezentrum miteinfließen lassen, weiß Wöhrle.

"Grüner Gockel" ist einem Industrieabzeichen gleichzusetzen – nur eben im kirchlichen Sinne. Die Figur geht auf die biblische Geschichte zurück, als Jesus von Judas verraten wurde. Morgens krähte dann ein Gockel, doch bei diesem Weckruf schauten die Jünger weg.

Für die Kirchengemeinde Kirnbach sei die Teilnahme an dem Projekt ebenfalls ein Weckruf, so Wöhrle, etwas positiv für die nachfolgenden Generationen zu verändern und im biblischen Sinne "die Schöpfung zu bewahren".

Bis die ersten Schritte allerdings umgesetzt werden, könnte es noch gut zwei Jahre dauern. Dann prüft ein externer Gutachter, ob die Gemeinde das Zertifikat verdient hat, was sich alle drei Jahre wiederholen wird.

Neben der möglichen Erneuerung der Heizung könnte der Energieverbrauch auch durch neue LED-Birnen erheblich gesenkt werden. Das Umweltteam erwäge, das Projekt dieses Jahr ins Rollen zu bringen. Allerdings müsste dies in Absprache mit dem Kirchengemeinderat und Pfarrer Stefan Voß erfolgen.

Bereits Ende Dezember hatten die angehenden Umweltexperten die Öffentlichkeit über ihr Projekt informiert. Dabei konnten die Gäste aus Wolfach und Kirnbach ihre Ideen und Gedanken zum Projekt auf kleine Zettel schreiben.

Diese wurden an Pinnwänden befestigt und werden ebenfalls vom Ausschuss ausgewertet. Ein Vorschlag lautete zum Beispiel, so viel kann Wöhrle schon einmal verraten, keine Papiertischdecken mehr zu verwenden. "Die müssten dann eben aus Stoff sein und von uns gewaschen werden", erläutert die Kirnbacherin.

Die eigenen Richtlinien ihres neuen Umweltbewusstseins wollen die Kirnbacher aber noch in naher Zukunft gemeinsam verfassen. Dann werden auch kleine Veränderungen wie Papiertischdecken und Recyclingpapier und die großen Projekte wie LED-Lampen und Heinzungserneuerung konkrete Formen annehmen.

Auch weiterhin können sich Interessierte mit ihren Ideen für umweltgerechtes Handeln bei der Kirchengemeinde melden. Per E-Mail an sabrina.woehrle@web.de werden die Vorschläge entgegen genommen.