Altweibermühle: Wichtig ist, was hinten rauskommt. Foto: Steitz

Festumzug: Fantasievolle Umzügler präsentieren sich / Bad Rippoldsaus neuer Investor aus China polarisiert

Aus Karlsruhe, Rottweil, Villingen-Schwenningen und Emmendingen sind die Gäste teilweise angereist. Dies war vor allem der Aufführung der "Altweibermühle" geschuldet, aber auch der Festumzug konnte sich sehen lassen.

Wolfach . Am großen Narrotag, dem "Schellemendig" hatten die Wolfacher das Wetter auf ihrer Seite. Bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen – oder wie Narrenvater Vitus Kessler es formulierte: bei Kaiserwetter – zogen 17 Gruppen durch die Stadt.

Für die Narrenkapelle, den Narrenrat, Landsknechte, Schellenhansel, Alde Rungunkel, Röslehansel, Streifenhansel, Mehlwurmhansel, Langenbacher Tiere, Nussschalenhansel sowie Spättlehansel war es ein gelungenes Heimspiel, um sich in der Menge zu baden. Vorneweg trabte auch der Gullenreiter die Flaniermeile entlang.

Da dieses Jahr die "Altweibermühle" nach fünf Jahren Pause wieder auf einer Bühne vor dem Rathaus zum Besten gegeben wurde (siehe Text oben), gab es weniger Motivwagen. Dies tat aber der Fantasie der verbliebenen Wagenbauer keinen Abbruch.

So demonstrierten die Alden Rungunkeln schon vor dem Lustspiel, wie die Mühle funktioniert und animierten die umstehenden Kinder, sie auszuprobieren. Sie kamen oben durch den Trichter in das "Mahlwerk" hinein und gelangten durch eine Rutsche in Zungenform wieder aus der Mühle heraus.

Die Kirnbacher hatten einen Wagen mit rosafarbener Eselsmilch vorbereitet. Für dieses mobile Beautystudio und das Team von Sandy Sum gab es von den Wolfachern den dreifachen "Narro"-Gruß.

Sehr gelungen war vor allem der Wagen von Jochen Huber und "Jonge". Mit einem Plakat, auf dem chinesische Schriftzeichen zu lesen waren, schritt eine exotisch gekleidete Frau voran, weitere Verwandlungskünstler aus dem Fernen Osten folgten ihr.

Dies war, wie schon beim Umzug in Oberwolfach, eine Anspielung auf den chinesischen Investor, der in Bad Rippoldsau eine leer stehende, in den 70er-Jahren erbaute Kurklinik, in ein Fünf-Sterne-Luxushotel verwandeln will. Die Runderneuerung konnte hinter dem Wagen begutachtet werden. Dort gab es ein asiatisches Haus mit rauchendem Jacuzzi und Massagen auf einer Liege.