Der vordere Teil des Freizeithauses ist nun komplett abgerissen worden. Der Technische Ausschuss gab grünes Licht, das Gebäude erneut zu errichten. Foto: Steitz

Bauantrag für Freizeithaus ist bewilligt. Polizei hat Brandstifter gefunden.

Wolfach-Kirnbach - Nach dem verheerenden Brand am 19. Januar diesen Jahres ist für das Freizeithaus Moosenmättle wieder Hoffnung in Sicht. Der Technische Ausschuss der Stadt Wolfach hat grünes Licht für den Bauantrag der Eigentümerin Doris Epting gegeben.

Epting, die Inhaberin des Freizeitheims Moosenmättle, ist erleichtert: Am Mittwochabend haben die Stadträte des Technischen Ausschusses Wolfach ihren Bauantrag genehmigt. Dass die Stadt den neuen Plänen ihr Einverständnis erteilen musste, war einer speziellen Rechtsgrundlage geschuldet.

Damit kann Epting, sobald sie diese Baugenehmigung schriftlich erhalten hat, mit dem Wiederaufbau beginnen. Denn sie hofft, schon Ende des Jahres wieder den regulären Betrieb des teilweise abgebrannten Freizeithauses aufzunehmen und wieder Gäste zu empfangen.

In diesem Zusammenhang lobt Epting auch die Reaktion des Bürgermeisters Thomas Geppert. Er sei "sehr darum bemüht" gewesen, dass ihr Bauantrag "schneller in die Wege geleitet" wird und zur Abstimmung steht. Denn ohne Baugenehmigung hätte Epting nicht mit ihrem Vorhaben beginnen können, auch wenn sie "keine extremen Veränderungen" an der Substanz plant.

Dachneigung von 20 Grad

Martina Hanke von der Bauverwaltung erläuterte bei der Sitzung des Technischen Ausschusses, dass der vordere, nördliche Teil des Gebäudes beim Brand komplett zerstört ist. Er ist mittlerweile abgerissen worden und eine kahle Fläche blieb zurück. Die Überreste sollen bis auf die Bodenplatte zurückgebaut werden, sodass im Anschluss auf der gleichen Fläche die Grundrisse wieder gemäß des Ursprungs aufgestellt werden können.

Darin untergebracht werden: der Eingangsbereich, der Aufenthaltsraum, die Küche und ein Abstellraum. Der Baukörper soll Hanke zufolge eine Größe von 14,82 Meter auf 12,45 Meter besitzen und mit einem Satteldach, das eine Dachneigung von 20 Grad aufweist, bedeckt werden.

Der zweite Bereich, der nicht vollständig zerstört ist, soll ebenfalls im Dachgeschoss saniert werden. Daher hatte die Inhaberin nun die Errichtung des Dachstuhls beantragt. Epting zufolge ist dieser Trakt jetzt entkernt und ihre Gebäudeversicherung habe nun entschieden, dass der Rohbau wieder hergestellt werden kann.

Beide Dächer sollen laut Hanke einen kleinen Kniestock erhalten und werden – das ist die einzige gravierende Änderung – damit um circa 50 Zentimeter höher. Und ein Zimmer wird vergrößert, indem eine Wand herausgetrennt wird. Ansonsten wird das neuerrichtete Freizeitheim gleichartig an derselben Stelle wieder aufgebaut, wo es zuvor einmal stand. Der Rat erteilte einstimmig sein Einvernehmen, Gesprächsbedarf herrschte keiner.

Augenzeugen hatten recht

Am frühen Morgen des 19. Januars hatte ein Unbekannter mehrere Matratzen in dem unbewohnten Freizeithaus angezündet. Es war der Pressestelle des Polizeipräsidiums Offenburg zufolge ein Schaden von etwa 300.000 Euro entstanden.

Auch der Täter konnte nun dingfest gemacht werden, teilen Epting und Yannik Hilger von der Pressestelle des Polizeipräsidiums mit. Die Hinweise von Augenzeugen aus der Bevölkerung hatten sich als richtig erwiesen. Der damals Tatverdächtige, der sich dort aufgehalten und den Brand gemeldet hatte, ist tatsächlich der Beschuldigte.

Er habe gestanden und sei vorerst in die Psychiatrie eingewiesen worden, erzählt Epting. Die Gebäudeversicherung hat nun signalisiert, den Schaden zu bezahlen, wie hoch diese Summe ist, wird derzeit noch von den Sachverständigen berechnet.

Neue Konzepte schweben Epting nicht vor: Es soll weiterhin 90 Betten geben und der hintere, besser erhaltene Bereich Platz für kleinere Gruppen bieten. Der größere, vordere Trakt hingegen soll Gruppen von 60 Personen beherbergen. Es habe sich als "richtig gut bewährt", in beide Gebäudeteile jeweils sanitäre Anlagen und eine Küchenzeile einzubauen.

"Wenn alles gut klappt, kann das Freizeithaus schon im Dezember fertig sein", frohlockt Epting. Das Nebengebäude wird vermutlich schon in der letzten Juliwoche wieder die ersten Gäste beherbergen: Junge Studenten aus Lauterbach haben sich angemeldet. Für Epting ist das ein Grund mehr, infolge des grünen Lichts des Ausschusses, endlich mit dem Wiederaufbau beginnen zu können.