Die Seelbacher Eulen haben es am Wochenende krachen lassen und für prächtige Laune gesorgt.
Der für Sonntag geplante, große Umzug durch die Hauptstraße in Seelbach musste aufgrund der Bundestagswahl abgesagt werden. Auf Fastnacht, Hexen und allerlei närrisches Treiben wollten die Eulen dennoch nicht ganz verzichten. Am Samstagvormittag startete die fünfte Jahreszeit in Seelbach – traditionell mit dem Stellen des Narrenbaums in der Kirchstraße.
Vor den Augen vieler Zuschauer haben die Zimmermänner den rund 18 Meter hohen Baum gekonnt aufgestellt. Danach wurde der Geist des Geheimrates Philipp Carl Edler von Schmidt zu Dautenstein aus der Flasche befreit. Bis in die Nacht auf Aschermittwoch, bei der er zurück in sein Flaschenverlies verbannt wird, übernehmen die Hästräger die Herrschaft im Ort. Angesichts der massiven Überzahl und grimmigen Entschlossenheit der Narren fügte sich Bürgermeister Michael Moser in das Unausweichliche und übergab Schlüssel und Kasse der Gemeinde widerstandslos.
Zunftabend stand im Zeichen von Tempo 30
Das närrische Treiben ging am Abend weiter im Bürgerhaus. Der Zunftabend im Zeichen der „Tempo-30-Zone“ bescherte einigen Gästen „Blitzer-Beweise“ und die dazugehörigen Knöllchen. Silvia Franke und Frank Schwörer führten als Polizei und Ordnungsamt durch das bunte und unterhaltsame Programm.
Der Höhepunkt des Abends war zweifelsohne der Auftritt der Kindershowtanzgruppe unter der Leitung von Silvia Franke und Christiane Herzog. Die Gastzunft aus Kuhbach – der Ort, in dem wie in Reichenbach die Einrichtung von Tempo 30 für große Diskussionen sorgt – präsentierte sich mit Männerballett, Lia Franke (Gesang) und Yolanda Schmidt (Thomèe- und Rollschuhtanz) glänzten mit ihren Soloauftritten, Carsten Petersen unterhielt die Gäste mit der lustigen Showeinlage „Wenn ich nicht auf der Bühne wär…“.
Die Darbietung der „Schiebebube“ Clemens und Wolfgang Gür, die seit Langem fester Bestand des Zunftabends ist, sorgte für viele Lacher. Der eine oder der andere könnte sich dabei angesprochen gefühlt haben, denn die beiden verwiesen mit dem passenden Fingerspitzengefühl auf Missgeschicke von Seelbacher Bürgern und bekanntlich auch von Bürgermeistern. Die Showband des Musikvereins unterhielt mit Party- und Tanzmusik.
Musiker spielten auch beim Narrenhock
Die Musiker aus Seelbach eröffneten auch den Narrenhock am Sonntag im Klostergarten, den die Eulen als Ersatz für den ausgefallenen Umzug organisiert hatten. Die strahlende Sonne heiterte die Stimmung noch mehr auf und das närrische Volk war wie am Abend zuvor außer Rand und Band. Die Seelbacher Eulen und Hexen freuten sich über die Teilnahme vieler Gastzünfte aus der Region, die mit Guggenmusik und Tänze unterhielten.
Die weitere Fasent
Donnerstag, 27. Februar:
Schul- und Rathausstürmung, ab 19 Uhr Hemdglunkerumzug und Fasentausrufen
Samstag, 1. März:
Gizzigsingen und Weiberklatsch-Bauernmarkt
Sonntag, 2. März:
Narrengottesdienst um 9.30 Uhr in der katholischen Pfarrkirche
Dienstag, 4. März:
Kinderumzug um 14 Uhr. Thema: Nimmerland und andere Traumwelten; ab 19 Uhr: „d’ Fasent hert uf“, Geheimratsverurteilung, Besen- und Trauerumzug, Fasentverbrennung.