Fauna: Schildkröten in Straßburger Park
Straßburg (thi). Das Dutzend Florida-Schmuckschildkröten im "Parc de la Citadelle" darf weiter dort leben. Das wurde nun bekannt. Seit rund 20 Jahren sieht man die Tiere in den Gewässern des Parks. Vermutlich wurden sie dort nach und nach von ihren Besitzern ausgesetzt.
Die etwa 30 Zentimeter langen Florida-Schmuckschildkröten sind Fleischfresser. Daher waren sie im Park nicht von allen gern gesehen. Die städtische Verwaltung war lange unschlüssig, wie sie reagieren soll, fürchtete aber Verluste bei Fischen oder Kröten, wenn sich die Tiere weiter vermehrten. In Florida sind Krokodile die natürlichen Feinde dieser Schildkrötenart.
Als neuer Leiter des Ressorts städtische Grünanlagen hat Romuald Sutter vor Monaten den Tierschutzverein "Bufo Alsace" beauftragt, eine Verhaltensstudie anzufertigen. Diese kommt zu dem Ergebnis: "Es gibt keine geschlechtliche Vermehrung, kein Brüten, keine geschlüpften Tiere."
Weil die Schildkröten in dem Park in einem quasi abgeschlossenen "Raum" leben und nun zu vermuten ist, dass sie sich nicht vermehren, dürfen sie bleiben, entschied Sutter.
Hätten sie sich im Biotop "Rohrschollen" mit heimischem Ökosystem niedergelassen, hätte man aktiv werden müssen. "Aber in einem städtischen Wassergraben ohne Ökosystem ist das anders und so hier auch kein Problem", sagt Sutter. Unterm Strich gebe es in dem Park keinen ökologischen Verlust zu beklagen.
Die Florida-Schmuckschildkröten werden nun noch eine ganze Weile in dem Park leben: Sie haben eine Lebenserwartung von etwa 60 Jahren.