Wer in Straßburg nachts ein Bedürfnis verspürt, soll künftig nicht vor verschlossenen Türen stehen. Foto: Schauer Foto: Lahrer Zeitung

Toiletten: Neue Häuschen mit Rund-um-die-Uhr-Öffnung

Straßburg (thi). Die Möglichkeit, zu jeder Tages- oder Nachtzeit in Straßburg eine öffentliche Toilette aufzusuchen, sind sehr begrenzt. Die 15 öffentlichen Toiletten, die im Jahr von 2,5 Millionen Personen genutzt werden, sind nicht an allen Tagen und nicht rund um die Uhr geöffnet. Nun hat sich der Rat der Stadt gemeinschaft "Eurométropole" entschlossen, diesen Service deutlich zu verbessern.

Für dieses Vorhaben steht ein Budget von bis 900 000 Euro für maximal drei Jahre zur Verfügung. Nun sollen Angebote für Lieferung und Montage von automatischen öffentlichen Toiletten eingeholt werden.

Weil noch nicht absehbar ist, welche Anzahl an Häuschen dieses Budget zulässt, sind auch noch keine Standorte bestimmt. Zu berücksichtigen sind hierbei auch unterschiedliche Umweltrichtlinien und Vorschriften des Denkmalschutzes. Die Entscheidung soll jedoch noch in diesem Jahr fallen, sodass der erste Toilettenblock im ersten Quartal 2017 aufgestellt werden könnte.

Die 42 Frauen, die sich in den öffentlichen Toiletten um die Hygiene kümmern, beäugen die automatischen Toilettenhäuschen mit Misstrauen. "Es kommt auf keinen Fall infrage, dass die Frauen vor die Tür gesetzt werden", versicherte Françoise Bey als Vizepräsidentin der "Eurométropole".

Automatische Toiletten würden die Möglichkeit eröffnen, zeitlich oder örtlich schwankende Nachfragen und Bedürfnisse uneingeschränkt berücksichtigen zu können, sind diese Toiletten doch an 365 Tagen rund um die Uhr offen, betonte Bey. "Es steht derzeit auch außer Frage, dass die automatischen Toiletten kostenlos sein sollen", fügte sie hinzu. Obdachlose, die sonst gar keine Toilette haben, sollen von dieser Hygiene rund um die Uhr keineswegs ausgeschlossen sein.

"In Paris funktioniert es prima", erklärte Bey.