Schrill und bunt zogen die Teilnehmer der Parade durch die Straßburger Innenstadt. Foto: Schauer Foto: Lahrer Zeitung

Parade: 4000 Besucher bei 15. "Gaypride" in Straßburg / Friedlich-freudiger Zug durch die Stadt

Von Thierry Schauer

Rund 4000 Besucher haben bei der 15. Ausgabe der "Gaypride" auf den Straßburger Straßen gefeiert. Die Parade der Homosexuellen lockte auch zahlreiche Gäste aus der Ortenau an.

Straßburg. Es waren rund viertausend zumeist homosexuelle Frauen und Männer, die sich im Zeichen des Regenbogens – dem Symbol von Schwulen und Lesben – durch die Innenstadt schlängelten. Bei der 15. Ausgabe der Straßburger "Gaypride", die sich "Marche de Visibilité" (Marsch der Sichtbarkeit) nennt, schallten drei Stunden lang Beats und Rhythmen von den zwölf Festwagen.

Auch wenn der Zug sich das fordernde Motto "Liberté, Egalité, Visibilité" ("Freiheit, Gleichheit, Sichtbarkeit") gegeben hatte, es waren keine aufrührerischen Rufe zum Mit- und Nebeneinander in einer gemeinsamen Gesellschaft zu hören. Lesben und Homosexuelle sehen sich in Frankreich seit 2013 mit dem Gesetz "Ehe für alle" und dem Recht auf Kinder in der Familie öffentlich anerkannt.

Nur Trans- und Intersexuelle sehen sich noch immer nicht integriert. "Die Identität nach einer Geschlechtsumwandlung ist nach wie vor ein Unding. Es ist ein quälender Marathon von der Chirurgie über die Psychiatrie zur Justiz vor den Richter, der dann entscheidet. Das kann bis zu zehn Jahre so gehen und der Mensch hat kein Recht, zu sein, was er fühlt, was er lebt, was er ist", beklagt Mickael Grangier, Präsident des Vereins "L‘Hêtre".

Auf der Parade herrschte trotz der großen Vielfältigkeit der Menschen in einem Punkt Einigkeit. Eine Mutter mit einem Jungen auf der Schulter sagt es so: "Es ist wichtig, dass wir unseren Kindern zeigen, dass es andere und unterschiedliche Menschen gibt und dass die gemeinsame Welt mit all der Vielfalt schön ist."