Gerade errichtet sind eine Moschee, ein buddhistischer Tempel und eine russisch-orthodoxe Kirche

Zu den zahlreichen Gotteshäusern in Straßburg gesellen sich drei weitere: Neu gebaut wurden eine Moschee, ein zusätzlicher buddhistischer Tempel und zuletzt das Pfarrhaus einer russisch-orthodoxen Kirche.

Straßburg. Die Grenzstadt im Elsass ist nicht arm an Gotteshäusern: vom Münster und rund sechs Dutzend weiterer katholischer und protestantischer Kirchen, über die Synagoge und die große Moschee bis hin zu einem buddhistischen Tempel sind sie breit verstreut. Nun haben sich drei weitere Gemeinschaften mit ihren Gotteshäusern eingereiht: eine Moschee, ein buddhistischer Tempel und das Pfarrhaus einer russisch-orthodoxen Kirche wurden neu errichtet.

Zur Einweihung besuchte Oberbürgermeister Roland Ries die drei Religionsgemeinschaften, um ihnen zu gratulieren. "Die Moschee, der buddhistische Tempel und die russisch-orthodoxe Kirche zeigen, dass Religion in Straßburg wie die Vielfalt seiner Bürger ein lebendiges und gelebtes Zuhause hat", betonte er in seinen Festtagsreden.

"Für die Muslime in der Hautepierre ist ein Traum wahr geworden", stellte Abdelhafid Akhmim, Präsident des Vereins der sozialen Reform Hautepierre, bei der Einweihung der Moschee "Arrhama" fest. Schon 1999 wurde am Konzept gearbeitet. Im Januar 2011 kam es dann zur Beschließung eines 50 Jahre anhaltenden Erbvertrags zwischen der Stadt Straßburg und dem Verein.

Im Frühjahr 2013 wurde mit dem Bau der Moschee und einem Gebetssaal für etwa 1000 Gläubige begonnen. Die Stadt subventioniert die 2,5 Millionen Euro Baukosten der Moschee mit zehn Prozent – mit Spenden finanziert der Verein den Rest.

Auch bei der buddhistischen Gemeinde der Vietnamesen zog sich die Vertragsunterzeichnung über Jahre hin. Sie hatten bereits 2002 im Sinn, vom kleinen Saal im Stadtteil Neudorf in eine Pagode umzuziehen. Zwar gab es zu einem ersten Plan im März 2013 eine Baugenehmigung, aber erst das zweite Vorhaben vom September 2014 führte zur Grundsteinlegung. Der Verein der vietnamesischen Buddhisten schloss mit der Stadt einen Erbpachtvertrag von 50 Jahren ab.

Es gibt rund vierzig religiöse Bauten

Nun steht in der Rue de la Wantzenau Nummer 311 die Pagode "Phô-Hiên" mit einem Gebetssaal für 300 Buddhisten. Auch dort hat die Stadt die zwei Millionen Baukosten mit zehn Prozent subventioniert.

Die russisch-orthodoxe Pfarrei in Straßburg wurde im Juni 2003 gegründet. Die Straßburger Pfarrei war in einer umgebauten Garage in der Rue de Niederbronn, 4 zuhause. Als 2007 Patriarch Alexis II. die Pfarrgemeinde besuchte, wurde angeregt, eine Kirche zu bauen – der Grundstein wurde erst am 30. September 2014 gelegt.

Der Bau mit einem 41 Meter hohen Turm und einer vergoldeten Kuppel von zehn Metern Durchmesser kann 300 Gläubige aufnehmen. Die Gemeinde zählt etwa 400 Mitglieder. Das Pfarrhaus ist bereits eingeweiht. Die Arbeiten in der "Allerheiligenkirche" in der Rue du Général Conrad Nummer 106 sollen bis Ende des Jahres fertig werden.

Die Kirche koste rund zehn Millionen Euro, heißt es. Da die Gemeinde keine Subventionen einforderte, sondern den Bau selbst finanzierte, belohnte die Stadt dies mit einem Erbpachtvertrag für das Gelände über 99 Jahre.

Noch in diesem Jahr wird mit der Grundsteinlegung zur neuen türkischen Moschee "Eyyûb Sultan" in der Meinau gerechnet. Auch die türkische Gemeinde im Elsass will den geschätzten 10 bis 15 Millionen Euro teuren Bau mit zwei Minaretten und einem Gebetssaal für 2500 Gläubige nur mit Eigenmitteln finanzieren.