Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve (Mitte) im Gespräch mit Polizeioberrat Alexander Ulmer (von links), Leiter des gemeinsamen Zentrums für deutsch-französische Polizei- und Zollzusammenarbeit in Kehl, Tobias Lehmann, Polizeirat der Bundespolizeiinspektion Offenburg, und französischen Polizeibeamten auf der Europabrücke Foto: Schauer Foto: Lahrer Zeitung

Sicherheit: Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve informiert sich an deutsch-französischer Grenze

Von Thierry Schauer

Der französische Innenminister Bernard Cazeneuve hat sich gestern auf der Kehler Europabrücke mit deutschen und französischen Polizisten unterhalten. Er wollte sich vor Ort ein Bild von der Arbeit der Sicherheitskräfte an der Grenze machen.

Straßburg/Kehl. Wie schon nach den Terroranschlägen in Paris im November hat sich der Innenminister persönlich ein Bild von der Lage an der deutsch-französischen Grenze und den Kontrollmaßnahmen der Sicherheitskräfte gemacht. Erst traf er am Morgen In Straßburg das Team der deutsch-französischen Fahrradstreife und dann die von der kooperierenden Wasserschutzpolizei.

Am Nachmittag begegnete er erst den französischen und den deutschen Beamten auf der Europabrücke an dem gemeinsamen Kontrollpunkt auf der französischen Seite. Dann ließ sich Cazeneuve in Kehl im Gemeinsamen Zentrum für deutsch-französische Polizei- und Zollzusammenarbeit die gemeinsamen Maßnahmen erklären. Cazeneuve legte besonderen Wert darauf, sich die Arbeitsweise und Sichtweise der deutschen Beamten erklären zu lassen. Aus dem Umfeld heißt es, dass er es als "vordringlich" ansieht, dass die Grenze von beiden Seiten zusammen geschützt werde.

Polizeirat Tobias Lehmann von der Bundespolizeiinspektion Offenburg mit Zuständigkeit für die Grenzpolizei machte deutlich: "Die Grenze hier am Rhein ist überschaubar, aber es ist eine komplexe Aufgabe, hier sorgfältig Hand in Hand zusammenzuarbeiten." Von Offenburg aus werden Grenzübergänge von der Pflimlin-Brücke bis zur Brücke Ropenheim koordiniert. Auch wenn Terrorfahndung aktuell primäres Ziel sei, "in diesen Tagen geht eigentlich immer etwas ins Netz". Selbst wenn die Kontrollen nur sporadisch stattfänden. Andererseits sei die Wachsamkeit auf beiden Rheinseiten gegeben. Wie vor einigen Tagen, als ein Soldat auf Streife im Straßburger Bahnhof mit einem Messer angegriffen und verletzt wurde. "So etwas kommt sofort bei uns an und wir haben doppelt und dreifach Augen auf der Suche nach dem möglichen Täter. Wir sind hier ja schließlich an einer Grenze", erklärt Lehmann.

Polizeioberrat Alexander Ulmer, Leiter des Gemeinsamen Zentrums für deutsch-französische Polizei- und Zollzusammenarbeit in Kehl, und Lehmann begleiteten Cazeneuve auf der Kehler Seite. Die Presse war nicht eingeladen. Es hieß aus dem Umfeld, der französische Innenminister wolle den Tag in Straßburg und Kehl nur für "grenzüberschreitende Fachgespräche vor Ort" nutzen. "Straßburg ist und bleibt ein potenzielles Ziel für Terroristen. Und in Kehl ist eine gemeinsame Grenze", betonte Lehmann.