Xaver Rockenstein, (von links) Seniorchef Benedikt Meßmer, Landtagsabgeordnete Marion Gentges und Minister Peter Hauk (beide CDU) sowie Juniorchef Benedikt Meßmer auf dem Gelände des Sägewerks Foto: Störr Foto: Schwarzwälder-Bote

Minister Hauk besucht Sägewerk Meßmer / Nach Großbrand wieder aufgebaut worden

Die Gemeinde Steinach liegt der Landesregierung sehr am Herzen. Das unterstrich der Minister für ländlichen Raum, Verbraucherschutz und Landwirtschaft Peter Hauk (CDU) bei seinem Besuch am Freitag.

Steinach. Gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Marion Gentges (CDU) besuchte er das Welschensteinacher Starkholz-Sägewerk Meßmer, das nach dem Großbrand mit Hilfe von Landesgeldern wieder aufgebaut wurde.

Benedikt Meßmer stellte zusammen mit seinem Sohn Benedikt den Betrieb vor, der 1774 seine erste Erwähnung als Säge, Mühle und landwirtschaftlicher Betrieb erfuhr.

"Die Brandnacht am 22. Oktober 2015 hat die Aufbauarbeit der vergangenen 20 Jahre vernichtet", blickte der Seniorchef zurück. Damals sei man dabei gewesen, die Schallschutzmaßnahmen für die genehmigte Betriebserweiterung umzusetzen. "Und dann mussten wir uns überlegen, ob wir überhaupt weiter machen können." Als man sich nach reiflicher Überlegung innerhalb der Familie für den Wiederaufbau und die Fortführung des Unternehmens durch Sohn Benedikt entschieden hatte, galt es, das selbst gesetzte Ziel innerhalb eines Jahres zu verwirklichen. "Im Mai des vergangenen Jahres haben wir die Förderzusage der ELR-Gelder erhalten, im Juni kamen die Maschinen, im November wurde das erste Holz eingeschnitten und seit Januar dieses Jahres sind wir wieder voll im Betrieb", umriss der Juniorchef den unvorstellbaren Kraftakt. Für Familie Meßmer gilt: "Nicht die Masse, sondern die Wertschöpfung ist oberstes Kriterium unserer Arbeit."

Bürgermeisterstellvertreter Xaver Rockenstein verwies auf das mit etwa 60 Prozent bewaldete Gemeindegebiet von Steinach und Welschensteinach, dessen größter Anteil im bäuerlichen Privatbesitz sei und als wichtiges Standbein in der Landwirtschaft gesehen werde. "Der ländliche Raum ist unsere Heimat, wir müssen durch zukunftsweisende Perspektiven gerade für junge Menschen attraktiv bleiben", betonte Rockenstein. Das ELR-Programm sei in der Vergangenheit das wichtigste Förderinstrument für Projekte gewesen, außerdem sei Welschensteinach als Schwerpunktgemeinde nominiert worden.

Bewundernswerter Mut

Minister Hauk zeigte sich nach dem Firmenrundgang "beeindruckt von dem, was ich gesehen habe." Der langsame Schwund an Sägewerken sei kein Strukturwandel, bei dem die Arbeit in anderer Form weitergeführt werde, sondern ein Sägesterben. "Sie haben ihre Nische für die optimale Wirtschaftlichkeit gefunden", war der Minister sicher. "Ich bewundere Ihren Mut, nach dem Brand weiter zu machen und bin froh, dass das Land mit ELR-Geldern dazu beitragen konnte", zollte er Respekt.

Welschensteinachs Ortsvorsteher Erich Maier nutzte die Gelegenheit, um die Fördergrenze im laufenden BZ-Verfahren zu thematisieren. "Unsere Waldwege sind fertig gebaut, aber es fehlen Mindestflurwege und Hofzufahrten", erklärte er. Das trage ein Stück weit zur Offenhaltung bei, die seit Jahren immer wieder diskutiert werde und ihm besonders am Herzen liege.