Frank Edelmann stellt sich 2017 nicht mehr zur Wahl. Foto: Archiv: Gräff

Kommunalpolitik: Frank Edelmann verzichtet auf weitere Amtszeit / Schwindender Rückhalt als Grund

Steinachs Bürgermeister Frank Edelmann hat gestern bekannt gegeben, dass er nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung steht. Die Gemeinde wählt in der zweiten Jahreshälfte einen neuen Schultes.

Steinach (red/lmk). Edelmann gab die Entscheidung in der Gemeinderatssitzung gestern Abend bekannt. Vorab versendet er eine Presseerklärung, in der er Stellung nimmt. "Am 7. Oktober 2001 haben mich die Bürger von Steinach und Welschensteinach bei einer Wahlbeteiligung von 75 Prozent im ersten Wahlgang unter sieben Bewerbern mit 77 Prozent zu ihrem Bürgermeister gewählt. Am 27. September 2009 bestätigten sie mich und meine Arbeit bei einer Wahlbeteiligung von 73 Prozent mit einem Stimmenergebnis mit 98,1 Prozent. Diese Wahlergebnisse haben mir einen klaren Auftrag für meine Vorstellungen zur Gemeindeentwicklung gegeben", blickt Edelmann in der Erklärung zurück.

Seine Vorstellungen habe er immer offen, transparent und zur gemeinsamen Diskussion dargelegt. "Für mich war eine aktive Bürgerbeteiligung in der Gemeindeentwicklung immer wichtig", so Edelmann. Als erste große Herausforderung in seiner Amtszeit führt er die Diskussionen und Widerstände gegen die Erschließung des Wohngebiets Mittelgrün an. "Ich kritisiere nicht eine sachliche Auseinandersetzung, vielmehr habe ich mich über die Art und Weise der damaligen Diskussionen gewundert", schreibt der Bürgermeister.

Was geschieht, wenn Emotionen ein Thema beherrschen, sei bei der Entscheidung um die Zukunft der Steinacher Hauptschule deutlich geworden. Edelmann steht hinter der Entscheidung: "Ich bin mir sicher, dass aus heutiger Sicht niemand mehr ernsthaft an der Notwendigkeit und Richtigkeit zweifeln kann." In dieser Phase habe er aber ein erstes "Auseinanderlaufen" seiner Vorstellungen und derer der Bevölkerung zur Gemeindeentwicklung festgestellt.

Die Entscheidung der Steinacher Bürger gegen die Interkom-Erweiterung respektiere er "als überzeugter Demokrat ohne jede Einschränkung. Es steht mir aber die Feststellung zu, dass diese Entscheidung falsch war. Die negativen Entwicklungen daraus werden erst in einigen Jahren sichtbar sein". Zudem hätten die "sehr persönlichen Angriffe" während der Zeit der Interkom-Entscheidung ihn "sehr betroffen gemacht".

Rückzug aus Überzeugung, nicht als Flucht

Seine Vorstellungen zur Weiterentwicklung der Gemeinde müssten einen grundsätzlichen Rückhalt in der Bevölkerung haben, stellt Edelmann fest. "Diesen Rückhalt für meine Politik sehe ich nicht mehr durchgängig. Daher habe ich mich nach reiflicher Überlegung entschlossen, mich beruflich neu zu orientieren und bei der anstehenden Bürgermeisterwahl nicht erneut zu kandidieren", schreibt er. Dies sei jedoch kleine Flucht. "Ich gehe aus voller Überzeugung einen neuen Weg."

Das Amt habe er nie aus persönlicher Eitelkeit geführt, schreibt Edelmann, "sondern als große Aufgabe zur Weiterentwicklung unserer Gemeinde Steinach und Welschensteinach verstanden". Getreu den Worten des ehemaligen Ortsvorstehers Albert Haas am Neujahrsempfang 2003: "Gehen Sie mit Mut und Zuversicht in die Zukunft" freue er sich auf seine neue berufliche Herausforderung.

Über die Gemeinderatssitzung berichtet der Schwabo morgen.